Kein Zweifel: Social Media haben sich in den letzten Jahren zu einem sehr wichtigen Marketinginstrument entwickelt. Nie war es so leicht wie heute, mit eurer Zielgruppe in Kontakt und Dialog zu treten. Ihr könnt Inhalte teilen, eure Marke präsentieren und mit eurer Community diskutieren.
Gleichzeitig wird aber auch der Druck größer, auf Social Media präsent sein zu müssen. Wer als Unternehmen nicht dabei ist, vergeudet wertvolles Potenzial und überlässt der Konkurrenz den Markt. Laut Statista wurden satte 19,7 % des gesamten Online-Werbemarktes 2017 in Facebook investiert. Das sind 39,9 Mrd. US-Dollar Werbeumsatz für das zuckerbergsche Unternehmen. Social Media werden also immer relevanter, gerade auch für Werbung und Kaufentscheidungen. Bei einer Statista-Umfrage gaben 24 % der Deutschen an, schon einmal ein Produkt gekauft oder eine Dienstleistung in Anspruch genommen zu haben, weil auf Facebook dafür geworben wurde. Bei YouTube waren es 20 %, bei Instagram 12 %. Zum Vergleich: Die klassischen Medien erzielten 23 % (TV), 22 % (Zeitung) und 14 % (Radio). Facebook ist damit Spitzenreiter.
Nicht ohne Grund ist für die meisten Unternehmen klar: Da muss mitgemacht werden. Einen richtigen Plan gibt es aber gerade in kleineren oder mittelständigen Unternehmen selten, was dazu führt, dass gewünschte Ergebnisse ausbleiben. Das Spiel auf der Social-Media-Klaviatur will schließlich gelernt sein. Damit euer Start glatt läuft, haben wir für euch sieben Hinweise aufgeschrieben, wie ihr es besser nicht machen solltet. Hier ist unser „How not to social media“-Guide.
01. Einfach das bisherige Marketing übertragen
Als etabliertes Unternehmen habt ihr natürlich eure Erfahrungen im Marketing. Im besten Fall kennt ihr euch gut im klassischen Medienbereich aus. Printwerbung? Kein Problem. Radiowerbung? Längst schon gemacht. Internetseite? Läuft wie im Schlaf.
Ihr blickt also auf eine Reihe funktionierender Marketingmaßnahmen zurück. Da liegt es sehr nahe, einfach die erfolgreichen bisherigen Erzeugnisse auch über die Social-Media-Kanäle zu veröffentlichen. Was auf den anderen Wegen geklappt hat, kann schließlich in Social Media nicht komplett daneben liegen, oder? FALSCH! Social Media sind noch einmal eine völlig eigene Welt mit eigenen Regeln und Vorgehensweisen. Wer nur altes Material überträgt, ohne sich genauer mit den Möglichkeiten und Spezifikationen der Kanäle auseinanderzusetzen, wird auf halber Strecke in der Wüste des Newsfeeds verdursten. Schließlich unterscheiden sich die einzelnen Netzwerke untereinander schon stark genug, um separate Planungen notwendig zu machen. Und nicht zuletzt öffnen Social Media die Kommunikation in beide Wege, was sie gerade von klassischen Medien unterscheiden.
02. Social Media zwischendurch einschieben
Bevor ihr mit Social Media startet, habt ihr euch bestenfalls einmal die Kanäle der Konkurrenz angeschaut. Und euch bestimmt gedacht, dass das so locker und leicht aussieht, dass ihr das problemlos auch schafft. Und in der Tat: Auf Social Media zeigt sich selten beim ersten Blick, wie viel Arbeit hinter einem einfachen Post steckt. Naheliegender Gedanke: „Die paar Zeilen Text und Bilder, die schaffen wir locker nebenbei!“
Auch das ist natürlich eine absolute Fehleinschätzung. Schließlich erfordert ein gut funktionierender Social-Media-Kanal viel Arbeit. Denn was sich nachher als vier Zeilen und Bild so locker konsumiert, ist das Ergebnis langwieriger Prozesse und kreativer Leistung. Bloß, weil es wenig aussieht, heißt es nicht, dass es wenig Arbeit ist.
03. Den Praktikanten dransetzen
Ein Trugschluss, der oftmals aus der Einschätzung des vorangegangenen Punktes resultiert: Die Social-Media-Betreuung wird einfach einem bereits vorhandenen Marketingmitarbeiter zusätzlich aufs Auge gedrückt. Schließlich postet der doch immer so witzige Katzenvideos auf Twitter – der muss ja wissen, wie das geht. Spoileralarm: Weiß er meistens leider nicht – jedenfalls nicht ausreichend für euer Unternehmen.
Facebook, Instagram & Co. sind komplexe Netzwerke. Nur mit wirklichem Verständnis und einem Gespür für Social Media wird euer Unternehmen erfolgreich agieren. Das bedeutet im Klartext: Ihr braucht geschultes Personal. Wirklich? Ja! Wirklich wirklich? JA! Ohne Experten wie Social Media Manager, Art Director oder Content Creator geht nichts. Sicher, ihr könnt eure bestehenden Mitarbeiter umschulen. Dann sollten die aber im Idealfall auch wirklich nur noch Social Media machen. Denn Social Media ist ein Fulltimejob, der auch gerne mal darüber hinausgeht. Kommentare und Nachrichten wollen schließlich auch abseits der Arbeitszeit beantwortet werden – während der Praktikant schon lange beim Feierabendbier von einer gut bezahlten Festanstellung träumt.
04. Ohne Strategie agieren
Anpackermentalität in allen Ehren, aber wer sich kopflos in den Social-Media-Dschungel stürzt, wird schneller von einer Schlange oder einem Tiger gefressen, als er „Shitstorm“ sagen kann. Wie jede Form der Unternehmenskommunikation muss auch die auf Social Media zielgerichtet sein. Aber wie soll das gehen, wenn vorher kein Ziel definiert wurde?
Ohne eine klare Strategie verkommen eure Social-Media-Kanäle zu einer Ansammlung von zusammenhangslosem Content. Das schlägt sich dann auch in den Zahlen nieder. Schließlich hat sich euer Unternehmen positive Resultate erhofft – und bekommt am Ende das böse Erwachen. Denn ohne gute Planung und eine klare Kommunikationsstrategie wird euch auch die größte Motivation nicht weiterbringen. Klar, ihr solltet euch auch nicht in Planungsarbeiten verlieren, irgendwann müsst ihr durchstarten. Aber vorher einmal genau zu überlegen, sollte auf jeden Fall drin sein!
05. Kosten und Aufwand unterschätzen
Wir haben es schon erwähnt: Social Media ist ein Fulltimejob. Texte, Visuals, Community Management und und und. All das verwaltet und erstellt sich nicht von alleine. Wenn dann zu Facebook noch Instagram, Twitter, LinkedIn, YouTube oder Pinterest dazukommen, wird der Berg an Arbeit kaum mit ein, zwei Mitarbeitern zu bewältigen sein.
Dazu kommen die Algorithmen: Facebook beispielsweise hat die organische Reichweite von Unternehmen derart gedrosselt, dass ohne entsprechendes Boosting, also einen Geldeinsatz, nur wenig geht. Aber seht es einmal so: Ohne Geld bekommt ihr ja auch keine Anzeige in einem Magazin. Genauso kostet gute Social-Media-Arbeit immer Geld, in Form von Mitarbeitern, Dienstleistungen und Reichweiten.
06. Die Community alleine lassen
Klassische Werbung funktioniert als Einbahnstraße. Wenn ihr in einem Magazin eine Anzeige schaltet, werdet ihr niemals die Meinung eurer Zielgruppe dazu mitbekommen – außer natürlich in steigenden oder stagnierenden Absatzzahlen beispielsweise. Eine Plakatwerbung wird bestenfalls von Menschen wahrgenommen, aber bleibt ebenfalls unkommentiert – abgesehen von möglichen Schmierereien. Die Fernsehwerbung wird höchstens im heimischen Wohnzimmer heiß diskutiert.
Social Media hingegen öffnen die Kommunikation in beide Richtungen. Ihr bekommt Antworten in Form von Kommentaren, Reaktionen und Nachrichten. Dabei sind die Kommentare öffentlich einsehbar und werden auch von anderen Followern wiederum kommentiert. Wenn ihr die Community unmoderiert alleine lasst, vergeudet ihr massig Potenzial. Einerseits verliert ihr die Chance, starke Diskussionen durch Nachfragen weiter anzureizen. Andererseits lasst ihr mögliche Kritik unentkräftet stehen. Beides kann für euer Unternehmen nicht der richtige Weg sein.
07. Zu ängstlich agieren
In manchen Branchen sind Social Media auch in 2018 noch Neuland. Eine sagenumwobene Welt, in der die zauberhaftesten Dinge passieren – und ständig Shitstorms aufziehen. Denn die Menschen auf Social Media sind grundsätzlich böse und wollen nur über euer Unternehmen abledern. Deshalb: Samthandschuhe, bloß nicht zu offensiv vorgehen, nicht auffallen, nicht anecken, also insgesamt: Bitte bloß nicht das riesige Potenzial von Social Media ausnutzen.
Klar, es gibt immer noch Menschen, die sich nicht mit Social Media befassen. Und einige von denen sitzen auch in wichtigen Entscheiderpositionen. Fehlende Erfahrung führt oftmals zu einer gewissen Skepsis, sodass lieber verfrüht auf die Bremse getreten wird. Doch wer aus übervorsichtigem Verhalten heraus verfrüht abbremst, bringt seine PS niemals auf die Strecke. Ihr wollt schließlich Erfahrungen sammeln und einen spannenden Kanal betreiben. Wenn ihr dabei aber ständig überdramatisierte Risiken vor Augen habt, wird das nur eingeschränkt bis gar nicht gelingen. Es kann ein langer Prozess sein, bis sich alle im Unternehmen auf Social Media einlassen – aber vertraut uns, es wird sich garantiert lohnen!
Lernt aus den Fehlern anderer – und startet richtig durch!
Wenn ihr diese sieben Anfängerfehler umgeht, wird euer Start in die Social-Media-Welt bestimmt gelingen. Sicher, ihr braucht auch noch Know-how, das über die Fehlervermeidung hier hinausgeht. Das findet ihr ebenfalls in diesem Blog. Die passende Strategie? Hier entlang! Einheitliche Tonalität? Kein Problem! Bessere Texte? Sowieso! Schönere Visuals? Garantiert! Shitstormprävention? Hier geht’s zur Impfung!
Ausgerüstet mit dieser Menge an Wissen sollte euch auf Social Media so schnell nichts mehr überraschen. Wenn ihr aber trotzdem Bedenken habt und nicht so richtig aus dem Startblock rauskommt, dann meldet euch einfach bei uns. Wir helfen euch gerne, euer Unternehmen auf Social Media zur Bestform zu führen.