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So werden Mitarbeiter zum Corporate Influencer

Wer erwartet, dass jeder Mitarbeiter als Corporate Influencer eigeninitiativ alle Unternehmensbeiträge teilt, der irrt. Vielmehr braucht es den Ansporn, selbst Inhalte zu erstellen.

Foto: Gerrit Müller ist Corporate Influencer aus Leidenschaft
Foto: Gerrit Müller ist Corporate Influencer aus Leidenschaft

Jeder einzelne Mitarbeiter eures Unternehmens hat eine individuelle Persönlichkeit. Diese Vielfalt ergibt diverse Formen und Wege der Kommunikation. Deshalb: Mit dem eigenen Corporate Content immer jeden zu erreichen, ist nicht möglich. Es ist unrealistisch, dass die persönlichen Accounts Abbilder eurer Firmenkanäle werden. Und mal ehrlich, wäre das überhaupt wünschenswert? Genau deshalb dreht sich in diesem Artikel alles um Corporate Influencer – welche Rolle sie spielen und warum sie für eure Unternehmen so wichtig sind.

Marken vs. Menschen

Warum möchte ein Unternehmen, dass Mitarbeiter mit den eigenen Inhalten interagieren? Die Herausforderungen sind in vielen Fällen ähnlich. Es wurde erkannt, dass Social Media ein großes Potenzial haben und kaum verzichtbar sind. Gleichzeitig spielen Fachkräftemangel und Anpassung an die Generation XY eine Rolle. Dies sind einige Ziele, auf die ein Corporate-Influencer-Programm hinarbeiten kann:

  • Sichtbarmachung von Neuigkeiten im erweiterten Netzwerk
  • Generierung von Aufmerksamkeit potenzieller neuer Mitarbeiter
  • Vernetzung der Mitarbeiter untereinander und mit Kunden bzw. sonstigen Stakeholdern
  • Aufladung der Marke durch Persönlichkeiten
  • Aufbau eines Dialogs
  • Erhöhung der Glaubwürdigkeit

Menschen kommunizieren am liebsten mit Menschen. So können #CorporateInfluencer die Brücke zur Unternehmensmarke schlagen.[tweet]

Als Marke das gleiche Engagement auf ein Posting zu erhalten wie eine Person, ist extrem schwer. Menschen kommunizieren gerne mit Menschen, weniger mit Marken oder Firmen. Eine wirklich „echte“ Kommunikation findet erst dann statt, wenn sich eine Person äußert, die sich zu dem Themenbereich eine gewisse Reputation aufgebaut hat. Dabei können Inhalte einer Marke durchaus eine Rolle spielen aber nicht als stumpf geteilter Beitrag, sondern mit eigener Einordnung, einer Meinung oder einem Kommentar.

Corporate Culture als Fundament

Grafik: Voraussetzungen für Corporate Influencer

Voraussetzungen für Corporate Influencer

Wie wird also ein Mitarbeiter zum Corporate Influencer? Zunächst braucht dieser eine intrinsische Motivation. Er sollte also gerne für euer Unternehmen arbeiten und sich mit seiner Tätigkeit identifizieren. Außerdem sollte er für bestimmte Themen stehen, nämlich diese, wo er sich besonders gut auskennt. Zuletzt muss er die Bereitschaft haben, Wissen zu teilen und verfügbar zu machen.

Die Unternehmenskultur ist das Fundament für Corporate Influencer. Gibt es eine Vision / Misson, auf die alle hinarbeiten? Existieren Unternehmenswerte, die tatsächlich gelebt werden? Wie sieht es aus mit der Bereitschaft, Transparenz zu fördern? Hat der Mitarbeiter das Vertrauen und die Freiheit, so zu kommunizieren, wie es seiner Persönlichkeit entspricht?

Auf dieses Fundament kann aufgebaut werden. Sinnvoll ist die Erstellung von Guidelines, die mit positiven Beispielen aufgezeigen, wie sinnvolle Posts in Social Media entwickelt und veröffentlicht können. Hier solltet ihr unbedingt mit Geboten statt Verboten arbeiten, damit kein Abschreckungseffekt entsteht. Legt einen Ansprechpartner fest, an den sich Mitarbeiter bei Fragen oder Unsicherheiten wenden können. Schreibt auf, was während der Arbeitszeit gemacht werden darf und in welchem Ausmaß. Bietet ein internes Event an, auf dem ihr eine Einführung in Social Media gebt, z.B. „Wie richte ich mir ein professionelles LinkedIn-Profil ein?“. Und überlegt euch, wie ihr eure Kollegen motivieren könnt, mitzumachen.

Langsamer Aufbau der Corporate Influencer

Ihr werdet nicht erreichen, dass ihr direkt alle Mitarbeiter von Beginn an motiviert. Sprecht deshalb gezielt die „Early Adopter“ an. Das sind diejenigen, die ohnehin Social-Media-affin und im Unternehmen gut vernetzt sind. Idealerweise ziehen diese dann weitere Kollegen mit, indem sie mit gutem Beispiel voran gehen und Social Media vorleben.

Foto: Corporate Influencer auf Barcamp Koblenz

Autor Gerrit als Corporate Influencer auf dem Barcamp Koblenz

Ein #CorporateInfluencer-Programm startet klein: Die Early Adopter gehen voran und ziehen weitere Kollegen mit.[tweet]

Denkbar ist eine Art Mentorenprogramm, an dem die motiviertesten Kollegen beteiligt sind. Dieses Team sollte möglichst heterogen aufgestellt sein (mehrere Abteilungen, Charaktere, Altersstufen etc.) und kann dann stetig ausgebaut werden. So ein Programm ist als Lernprozess zu verstehen, da Fragen aufkommen werden und Erkenntnisse darüber entstehen, was funktioniert und was nicht. Mit diesen Learnings gilt es dann, eure eigene Strategie anzupassen. Redet offen darüber, was ihr vorhabt und was es bereits gibt. Sicher ergibt es ebenfalls Sinn, auf die vorhandene Content-Strategie einzugehen und zu erklären, welche Inhalte woher kommen und wie diese aufbereitet und eingeplant werden. Lasst euch in die Karten schauen und nehmt Vorschläge und Kritik auf.

Shareable Content

Niemand mag Werbung. Eure Posts sollten idealerweise also nicht zu werblich aussehen. Verpackt eure Neuigkeiten in Beiträge, die Wissen vermitteln und Interesse wecken. Solcher Content animiert deutlich stärker dazu, geteilt zu werden. Wenn ihr Personae für eure Zielgruppen habt, erstellt euch ebenfalls welche für eure Mitarbeiter und überlegt, wie eine Interaktion aussehen könnte.

Überlegt euch, wie ihr Input von den Mitarbeitern verarbeiten möchtet. Sicher gibt es Inhalte, die ihr nicht auf dem Schirm habt, die aber dennoch erzählenswert sind. Euer Social-Verantwortlicher oder euer -Team ist dafür zuständig, gute Stories im Unternehmen zu identifizieren. Sammelt diese Inspiration und findet einen Prozess, wie daraus neuer Content wird.

Wichtiger Punkt: Nicht alles ist schön! Ehrlichkeit ist ein Muss. Übertreibungen und rosarote Brille fallen sofort auf und wirken unglaubwürdig. Daher sollte der eine oder andere Superlativ eingespart und die Situation realitätsnah dargestellt werden. Weil ihr euch in Social Media in einem direkten Dialog befindet, sollten eure Beiträge entsprechend nahbar sein. So fällt es ebenfalls einem Mitarbeiter leichter, zu interagieren, da er genau weiß, wie es wirklich ist. Auch der Wille zur Verbesserung wird honoriert, es muss lediglich ernst gemeint sein.

Tipp: Wer macht es schon richtig gut? Tijen Onaran hat in einem Beitrag 10 Corporate Influencer zusammengestellt, bei denen ihr euch etwas abschauen könnt!

Unterstützt eure Mitarbeiter!

Euer Unternehmen soll „Möglichmacher“ für #CorporateInfluencer sein. Macht es den Kollegen leicht, sich zu beteiligen![tweet]

Sicher einer der wichtigsten Punkte: Seht das Unternehmen als „Möglichmacher“ für eure Markenbotschafter als Corporate Influencer. Hier geht es um entgegengebrachtes Vertrauen, Anerkennung und Unterstützung. Weniger „Teile unsere Inhalte“ und mehr „Was du tust ist super. Zeig, dass du zu uns gehörst“.

Wenn wir euch bei dem Aufbau eines solchen Programms unterstützen sollen, hinterlasst gerne eine Notiz.

Kommunikation braucht Dialog.
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Gerrit

Gerrit Müller
Head of Client Services & Operations

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