Unzählige Videopostings bei Facebook, sekündliche Statusmeldungen auf Twitter, Millionen Stories für Instagram. Jedes Social Network hat besondere Charakteristika – so auch Pinterest! Doch was unterscheidet die Plattform von all den anderen Social Networks?
Erste Schritte in Pinterest
Meldest du dich auf pinterest.de das erste Mal an, musst du zu Beginn aus einer vorgegebenen Auswahl fünf Usern folgen, um fortfahren zu können. So sollst du als Nutzer eine Vorstellung davon bekommen, wie die eigene „Timeline“ aussehen könnte. Gleichzeitig lässt sich so direkt der Umgang mit der „Follow“-Funktion lernen. Dadurch kann dein soziales Netzwerk möglichst schnell wachsen. Durch die Anmeldung mit dem eigenen Facebook-Konto werden dir auch die Konten und Pinnwände deiner Freunde angezeigt. Es entsteht sofort eine Verbindung, und du hast direkt eine weitere Inspirationsquelle.
Wie der Name impliziert, dreht sich nun alles um Bilder (Pins) und deine Interessen (Interests). Als Nutzer kann du jetzt nach Themen virtuelle „Pinnwände“ erstellen, denen du nach und nach passende Bilder mit dem „Pin it“ -Button anheftest und ergänzt. Im Suchfeld kannst du also beliebig viele Begriffe eingeben und filtern (z.B. Urlaub, Strand, Meer etc.), bis du auf ein passendes Ergebnis stößt (wie bei Google). Oder du lässt dich einfach inspirieren …
Auf der Startseite / Timeline erscheinen aktuelle Bilder von Freunden und Seiten, denen du folgst. Es werden dir aber auch dazwischen Nutzer angezeigt, die dir aufgrund deiner Interessen gefallen könnten. Die virtuellen Pinnwände sind also aufgebaut wie ein Fotoalbum, und du kannst unbegrenzt viele davon erstellen. Wichtig nur: Jede Pinnwand muss nach einem Oberbegriff sortiert werden (z.B. Reisen, Essen & Trinken, Wohnen usw.). Ordnungshalber gibt es deshalb auch keine Pins ohne zugehörige Pinnwand – da hat jemand mitgedacht.
Heute schon gepinnt?
Doch was ist ein Pin? Ein Pin kann alles Mögliche sein: eine Geschenkidee, ein Rezept oder auch ein Zitat. Im Vergleich zu beispielsweise Instagram wird Pinterest weit weniger zur Darstellung der eigenen Person (z.B. durch Selfies) eingesetzt. Stattdessen dient die Plattform vielmehr der Sammlung der eigenen Interessen – in Form von Bildern. Alles, was dich inspiriert – seien es Wohnideen oder atemberaubende Orte auf der Welt – kannst du auf Pinterest teilen. Die Pins und zugehörigen Pinnwände schaffen eine benutzerfreundliche Struktur und gehen auf die Bedürfnisse der Nutzer ein. Du kannst also auf einen Blick ansehen, was deinen Freunden visuell gefällt und spezifisch nach Bildern suchen, die dich interessieren könnten.
Was kann Pinterest besser als andere?
Nachdem schon Instagram als Fotonetzwerk eine beispiellose Erfolgsgeschichte zur verzeichnen hatte, verfolgt auch Pinterest den Trend zur Bildlastigkeit und kombiniert dies mit steigender mobiler Nutzung. Dabei interessant: Pinterest gab es bereits vor dem visuell starken Netzwerk Instagram, konnte allerdings vor allem in Deutschland nicht so gut Fuß fassen.
Leseempfehlung: Pinterest strategisch richtig nutzen!
Ein Vorteil und ein herausstechendes Merkmal der Online-Pinnwand ist: Hinter deinem hochgeladenen Bild kann auch ein direkter Link zu einer Webseite enthalten sein, auf der du das Bild gefunden hast. Also bietet Pinterest dir quasi gleichermaßen eine visuelle wie auch virtuelle Link-Sammlung deiner Interessen. Dieses Bild bleibt sogar noch nach der Löschung der Bildquelle bestehen und so für den Nutzer verfügbar. Je älter dieser Pin wird, desto häufiger wird er geteilt und bleibt im Netzwerk und für andere User aktuell. Im Vergleich zum Beispiel Instagram ist die Halbwertszeit relativ hoch.
Beliebte Themen auf Pinterest sind …
… Mode, Design, Reisen, Kunst, Infografiken, „Do-it-yourself“-Inhalte oder auch Kochrezepte. Somit ist Pinterest besonders für Mode-Online-Shops eine gute Werbeplattform. Gepinnte Beiträge verlinken oft direkt auf diesen und gerade Frauen sind bereit, diesen aufzurufen und sich weitere Produkte anzuschauen. Für Unternehmen bietet sich also auch hier großes Potenzial, Kunden mit ihren Produkten anzusprechen und zu gewinnen. Denn viele User, vor allem Frauen, finden durch Pinterest die nötige Inspiration, die sie zum Kauf von Produkten bewegt.
Empfehlungen, die Pinterest so aufbaut, müssen nicht immer aus den aktuellsten Post bestehen. Auch ältere Posts können immer wieder auf dein Dashboard gelangen und verschwinden nie ganz in der Versenkung. Anders als Facebook, Instagram und Co., in denen der Feed sehr linear abläuft und nur die neusten Beiträge gefeatured werden, kann Pinterest, wie in einer Bibliothek, immer auf relevante Inhalte zurückgreifen. Auch alte Pinnwände können neu entdeckt und durch neue Pins immer weiter gehegt und gepflegt werden. So gerät auf Pinterest nichts in Vergessenheit.
Pinterest ermöglicht wie auch andere soziale Netzwerke das Liken, das Kommentieren, das Repinnen (in etwa zu vergleichen mit der „Teilen“-Funktion auf Facebook) und das Folgen. Entweder folgst du einem User komplett – also all seinen Pinnwänden – oder nur einzelnen Pinnwänden, was dir eine bessere Selektion bietet, als beispielsweise bei Instagram.
Allerdings ermöglicht dir die Plattform nicht nur das Teilen externer Bilder und Links, sondern auch deiner eigenen Bilder. Da aber manche Bilder nicht für alle zugänglich sein sollen, gibt dir Pinterest auch die Möglichkeit, eine geheime Pinnwand zu erstellen, die nur für die zugänglich ist, denen du eine Einladung für die Pinnwand zugeschickt hast. Die alten Familienfotos, die du nur mit deinen Geschwistern teilst, oder die Planung deiner neuen Terrasse, die du nur deinen Freundinnen zugänglich machst, um dich darüber auszutauschen. Ich finde: ein eindeutiger Pluspunkt!
Pinterest als Suchmaschine
Pinterest funktioniert nicht nur als Social Network, sondern macht auch Google durch die stark genutzte Suchfunktion Konkurrenz. Von sehr vielen Nutzern wird die Online-Pinnwand eben auch als Suchmachine verwendet. Auf der Suche nach einem leckeren Rezept, einem ausgefallenem DIY, oder einem frischen Hairstyling? Pinterest hat’s!
Suchst du nach bestimmten Begriffen oder Stichwörtern, kannst du diese auch in Form von Hashtags oder Stichwörtern in der Suchleiste eingeben. Bist du also erst einmal angemeldet, funktioniert die Anwendung recht intuitiv. Wenn du das kreative Chaos liebst, wirst du dich hier sehr wohlfühlen und gut zurechtfinden. Pinnwände sind ganz einfach eine Sammlung vieler Puzzleteile aus Bildern, Ideen und Impressionen.
Durch den visuell ansprechenden Content wird der Look des Netzwerks voll ausgeschöpft. Deshalb ist Pinterest auch interessant für Künstler, Innenarchitekten oder Fotografen, die ihre Arbeiten hier veröffentlichen, präsentieren und verbreiten können. Hier stellt sich eine besondere Charakteristik dar: Auf Pinterest kannst du mithilfe der Pinnwände quasi „planen“ und ein kreatives Storyboard entwickeln. Du ziehst um und suchst noch nach Ideen für dein Wohnzimmer? Kein Problem!
Ein weiteres Extra
Die Plattform ermöglicht dir, den sogenannten „Pin it“-Button als Browser Extension einzubinden. Dieser „Pin it“-Button erscheint in der Menüleiste deines Browsers. Er vereinfacht dir das Teilen deiner Beiträge auf Pinterest. Siehst du auf einer Webseite ein Bild, das dir gefällt und welches du auf Pinterest teilen möchtest, kannst du – ohne Pinterest geöffnet zu haben – auf den vorher installierten „Pin it“-Button klicken und somit das Bild direkt auf Pinterest teilen. Super Idee, oder?
Zahlen & Fakten zu Pinterest
Derzeit wird Pinterest mit rund 70 % überwiegend von Frauen benutzt, und noch kommt ein Großteil der Nutzer aus den USA. Jedoch wachsen auch die deutschen Userzahlen. Innerhalb der letzten fünf Jahre hat sich die Zahl der Website-Besucher hierzulande schon von 2,1 Millionen auf 7 Millionen erhöht, wie der Business-Blog Futurebiz herausgefunden hat. Pinterest besteht mittlerweile aus rund 4 Milliarden Pinnwänden mit über 200 Milliarden Fotos und zählt heute fast 367 Millionen Nutzer in der ganzen Welt.
Das leidige Thema des Urheberrechts
Last but not least, weil es wichtig ist: Genau wie bei vielen anderen bildlastigen Netzwerken, greift auch bei der Online-Pinnwand das Urheberrecht. Ob als engagierte Nutzer von Pinterest, als Fotograf oder Künstler oder ähnliches … lade bitte ausschließlich Fotos hoch, über deren Rechte du auch wirklich verfügst. So kannst du dir eine Menge Ärger ersparen.
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Ansonsten sind die Bilder der Pinnwände für jeden Nutzer „frei zugänglich“ und können also ohne Weiteres aus dem Browser heruntergeladen werden. Dadurch ist nicht garantiert, dass jemand die „Repin“-Funktion verwendet oder zumindest seine Quelle verlinkt. Damit ist der Urheber eines Bildes nicht immer erkennbar. Die Folge: hässliche Wasserzeichen, die so manches schöne Bild zerstören. Also Vorsicht!
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Dieser Artikel über Pinterest wurde am 22. Juli 2020 aktualisiert.