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Pinterest strategisch nutzen – so pinnt ihr richtig

Entdeckt das Potenzial, das Pinterest für euch bereithält. Ob für B2C oder B2B – gespickt mit vielen sehr anschaulichen Beispielen dreht sich in diesem Artikel alles um Pinterest und viele strategische Ansätze …

Abbildung: Header zum Artikel, wie ihr Pinterest strategisch richtig nutzt
Abbildung: Header zum Artikel, wie ihr Pinterest strategisch richtig nutzt

Die ästhetische Suchmaschine Pinterest wächst – und zwar so stark wie noch nie! Vielleicht liegt es am Grundprinzip der Online-Pinnwand: Nutzer:innen suchen keinen Kontakt zu anderen, wie bei Instagram oder Facebook, sondern zu sich selbst und konzipieren die eigene Zukunft. Es geht nicht darum, Selfies hochzuladen und auf Likes zu hoffen – sondern um neue Ideen, kreativen Input. Wie also können wir Pinterest strategisch nutzen? Immerhin gaben 95 % laut „Pinterest Presents“ in einer Befragung an, dass Pinterest sie inspiriert – 8 von 10 Befragten nehmen die Plattform positiv wahr. Vermutlich treibt es deshalb mehr und mehr Menschen zur Online-Oase Pinterest.

We welcomed over 100 million additional monthly active users to Pinterest in 2020, more than any other year in our history.[tweet ]

Das und nicht weniger verkündete CEO und Gründer Ben Silbermann kürzlich. Weltweit suchen somit 459 Millionen aktive Nutzer:innen auf der Plattform nach Inspiration. Ihr möchtet erfahren, wie ihr die besondere Marketing-Plattform Pinterest vor allem strategisch für B2C oder B2B nutzen könnt? Dann werdet mit uns jetzt zu Pinsidern 📌😉 …

Informationen über die Zielgruppe auf Pinterest

Auf der Webseite des Unternehmens wird betont, dass sich die Pinterest-Zielgruppe aus verschiedensten Altersgruppen und demographischen Schichten zusammensetzt. Eines soll hier deutlich werden: Verabschiedet euch bitte von Zielgruppen im herkömmlichen Sinne, denn:

Pinterest ist ein Ort für alle! 

Trotzdem hat Pinterest einige Zahlen für eure Strategie bereitgestellt. Deutschland ist eine der größten Pinterest-Communities weltweit! Fast 4 Millionen Pins pro Tag werden hierzulande gepinnt. Das schnellste Wachstum kam 2020 bei als männlich angemeldeten Personen zustande. Diese merken sich hauptsächlich Pins vom Thema Outfits, über Gaming-Nights bis hin zu Outdoor-Abenteuern. Auch wenn die Zahl der männlichen Nutzer damit um 50 % gewachsen ist, sind insgesamt 60 % der Pinterest-Zielgruppe weiblich. Außerdem gibt es seit dem letzten Jahr eine Steigerung um 50 % bei Personen der Gen Z und um 35 % bei den Millenials.

Welche Interessen hat die Pinterest-Community?

Jeder Altersgruppe werden von Pinterest unterschiedliche Interessen zugeschrieben. 38 % der deutschen Millenials auf Pinterest verfügen über ein Haushaltseinkommen von über 100.000 Euro jährlich. Sie suchen nach familienfreundlichen Ideen und Life-Hacks. Die Gen Z nutzt Pinterest häufig zur Lebensplanung: von der Altersvorsorge über die nächste Traumreise bis hin zu sozialen Themen wie Selbstliebe und Gleichberechtigung. Auch nach der Einrichtung der ersten Wohnung, des Studentenzimmers oder nach dem ersten eigenen Auto wird gesucht.

Gen Z sucht nach Marken, die der Welt eine Perspektive bieten. Erzählt ihnen, was ihr für die Gesellschaft tut: sei es gegen den Klimawandel oder andere soziale und globale Probleme. Die Gen X interessiert sich währenddessen für Themen rund um das Feinschmeckertum, um das Gourmet-Erlebnis in das eigene Zuhause zu holen. Diese Generation sucht nach ästhetisch ansprechenden Pins.

Was Personen auf Pinterest suchen

„Hey – ich habe mal wieder Lust auf ein neues Projekt!“ – 67 % der Nutzer:innen informieren sich in diesem Fall direkt auf Pinterest. Integriert also möglichst Anleitungen und DIY-Hacks in euren Content. Außerdem spannend für die Strategie von B2C-Unternehmen: 77 % der Nutzer:innen suchen auf Pinterest, wenn sie darüber nachdenken etwas zu kaufen. Dabei werden 97 % der Suchanfragen ohne Markennamen formuliert. Eine tolle Chance für neue Marken, ihr Produkt zu vermarkten!

Übrigens: Pinterest stellt Ende des Jahres anhand der beliebtesten Suchanfragen immer die voraussichtlichen Trends für das kommende Jahr vor. Mit welchen Themen ihr eure Zielgruppe 2021 überzeugt, erfahrt ihr hier. Ihr könnt die Trends sogar nach Zielgruppe und Generation filtern, sodass ihr den Geschmack der Nutzer:innen optimal einschätzen könnt.

Der frühe Vogel fängt den Wurm: Das gilt übrigens auch für saisonale Events und Pinterest. Pinner:innen beginnen durchschnittlich bereits 3 Monate vor dem Event oder Anlass mit der Suche nach Inspiration. Würde eure Zielgruppe also nach weihnachtlicher Inspiration recherchieren, könntet ihr sie auf der ganzen Customer Journey begleiten, indem ihr bereits 3 Monate zuvor beginnt, zu pinnen.

Die Optik ist entscheidend

Verwendet hochwertige Bilder und Videos im Hochformat, die euch und eure Marke gut präsentieren. Nutzt dabei unbedingt ein dezentes Branding, aber nicht in der rechten unteren Ecke, da dort die Pinterest-Symbole erscheinen. Möchtet ihr Video-Content einstellen, so sollte euer Video in den ersten Sekunden Aufmerksamkeit erregen. Achtet darauf, dass es nicht länger als 15 Sekunden dauert. Da sehr viele Nutzer:innen den Ton nicht immer eingeschaltet haben, sollte euer Video auch ohne Audiospur informativ und ansprechend sein.

Customer Journey auf Pinterest – B2C

Mit zwei kurzen und knackigen Kundenreisen erklären wir euch anhand jeweils einer Persona aus dem Segment B2C und B2B nun die Phasen vom Entdecken über das Sammeln von Inspiration und dem Entscheidungs-Prozess bis hin zum Abschluss über eine Bestellung.

Unsere Persona ist Paul Pinterest:

  • Ein Mann Anfang 30, in der Finanzbranche tätig
  • Lebt mit seinem Hund und seinem Freund zusammen in einer Mietwohnung
  • Plant mit Pinterest am liebsten die Zukunft: Reisen, Inspiration zu Immobilien und Outfits für die kommende Saison
  • Hat vor kurzem ein Loft gekauft, welches er zuerst renovieren und dann einrichten möchte

Customer Journey Phase 1: Entdecken!

Das Loft in der City ist frisch gekauft – was nun? Paul hat das Smartphone sowieso gerade neben sich und klickt auf Pinterest. Zunächst gibt er Oberbegriffe in der Suche ein: „Loft“, „Loft Stil“, „Wohnung Industrial“. Er ist sich noch nicht sicher, welche Farbgestaltung und welchen Einrichtungsstil er bevorzugt. Dann der Wow-Moment: Der erste Pin fällt ihm optisch ins Auge! Paul beschließt ein Mood-Board für seine Entdeckungen zu erstellen. Nachdem er die Pinnwand „Loft Appartement“ eingerichtet hat, speichert er sich diverse Pins darauf. Die Pinnwand enthält sowohl Wandfarben, Küchen und Badezimmerfliesen als auch Gesamteindrücke solcher Lofts in verschiedenen Stilrichtungen.

In der Phase „Entdecken“ gibt es zwei Arten, um als Unternehmen aufzufallen. Nehmen wir an, ihr habt ein Unternehmen für verschiedenste Möbel und Dekoration. Zum einen habt bereits Stimmungs-Bilder zu Produktfokus hochgeladen, die aufgrund einer guten Beschreibung mit den passenden Keywords in Pauls Suche erscheinen und natürlich zu eurer Webseite verlinkt sind. Zum anderen habt zu jedem trendigen Einrichtungsstil Blogbeiträge auf eurer Webseite erstellt und pinnt diese fleißig, sodass Paul mehr zu seinem Wunsch-Thema lesen kann.

So können eure Pins oder Ads aussehen:

Dieser Pin des Einrichtungs-Designers MADE vereint gekonnt Ästhetik und den CTA.

Customer Journey Phase 2: Inspirieren!

Anhand seines Boards hat Paul sich entschieden: Er wünscht sich ein Wohnzimmer im Industrial Stil in dunklen Farben. Er legt ein neues Board nur für diesen Raum an und geht noch einmal auf die Suche. Diesmal sucht er gezielter nach „Living Room Industrial“. Nun kommt es auf euch an: Wenn ihr ansprechende Pins erstellt und die richtigen Keywords verwendet habt, wird er euren Pin entdecken und somit im besten Fall zum mindestens zweiten Mal einen Pin oder eine Ad eurer Marke sehen.

Diese Phase dient Paul dazu, die richtigen Ideen zu speichern und ein genaues Bild seiner Wunsch-Einrichtung zu erhalten. Auch hier geht es aber darum, Paul zu inspirieren und ihm anhand von schönen Stimmungsbildern zu zeigen, wie es bei ihm aussehen könnte. Dabei sind noch keine klassischen Produkt-Fotos wie in einem Online-Shop gefragt. Auch Pinterest Stories können in diesem Fall zu Erfolg führen. Erstellt zum Beispiel eine Story „Unsere Industrial Favoriten“ und postet dann in jeder Story ein Stimmungsbild mit dem jeweiligen Produkt.

So können in diesem Fall eure Stories aussehen:

In dieser Pinterest-Story stellt Westwing verschiedene Frühlings-Trends vor.

Diese Pinterest-Story geht auf den Japandi Stil ein und vereint damit Produkt-Platzierung und Information.

Customer Journey Phase 3: Überlegen

Der nächste Schritt in unserer Pinterest-Strategie: Überlegen! Pauls Plan wird konkret. Er sucht nun nach einem Sideboard für sein Wohnzimmer im industriellen Chic. Statt zu googeln schaut er sich erneut auf Pinterest um. Entweder sieht er nach, welche Pins er sich gespeichert hat, oder er geht noch einmal konkreter auf die Suche. Eure Pins geben ihm idealerweise einen guten Eindruck davon, wie sein Traum-Möbelstück aussehen könnte. Jetzt können eure Pins den Fokus auf eure Produkte legen.

So könnten eure Pins in dieser Phase gestaltet sein:

Wie Pharao24 es vormacht, kann in dieser Phase der Customer Journey der Fokus auf ein Produkt gelegt werden.

 

Auch OTTO pinnt sowohl Produkte, als auch Gesamteindrücke der Interiors.

Customer Journey Phase 4: Shoppen!

Entweder hat Paul euer Produkt jetzt schon anhand der vorigen Pins gefunden und kauft es in eurem Shop. Eine weitere Möglichkeit ist das Shopping Tool von Pinterest. Habt ihr schon gesehen, dass es auf Pinterest unter eurem Profil nun den Reiter „Shoppen“ gibt? Hier könnt ihr eure Produktfotos hochladen und verlinken. Dazu könnt ihr sogar mit Filtern arbeiten, sodass Personen sich in euren einzelnen Shopping-Boards ihr Wunsch-Produkt filtern können. Denkt immer daran, eure Pins mit den richtigen Links zu hinterlegen, sodass die Customer-Journey in der Phase „Kaufen“ reibungslos ablaufen kann. Auch lohnt es sich, hier Rich Pins zu erstellen, damit eure Kund:innen direkt alle wichtigen Informationen zu eurem Produkt erhalten.

Customer Journey auf Pinterest – B2B

Wie Unternehmen im B2B-Bereich die Plattform gekonnt nutzen können, haben wir euch in unserem Beitrag kürzlich vorgestellt. Nun möchten wir aber darauf eingehen, welche Unterschiede es in der Customer Journey in diesem Bereich im Vergleich zu B2B gibt. Ihr könnt entweder darauf setzen, dass ihr genau die Entscheider:innen der passenden Unternehmen auf Pinterest erreicht, die euer Produkt ansprechen … oder ihr setzt voll auf Image.

Social-Media-Marketing im B2B: Strategie, Kanäle, Content

Im Gegensatz zu B2C ist eure Zielgruppe natürlich viel kleiner, denn ihr könnt nicht die ähnliche Masse an Personen ansprechen, wie beispielsweise der oben genannte Möbelhersteller. Berufe der Nutzer:innen sind bisher in den Audience-Insights nicht einsehbar, sodass ihr eher nach Interessen ausspielen könnt. Behaltet immer im Blick, ob euer Pin ästhetisch ist und entweder zu Trends passt oder zu einem Projekt anregt. Vermeidet reine Produkt-Pins im Bereich Technik oder Industrie – diese funktionieren unserer Meinung nur im Bereich B2C.

Unsere Persona ist Anna Architektin

  • Anna ist 27 Jahre alt und Architektin aus Berlin
  • Sie nutzt Pinterest als Moodboard für ihre unterschiedlichen Projekte
  • Sie erstellt für jedes Projekt eine Pinnwand mit verschiedenen Inspirationen für ihre Kund:innen
  • Annas neue Kund:innen sind ein Paar, welches kurz davor steht, ein Haus zu bauen

Für ihre Kunden ist Anna auf der Suche nach Inspiration. Das Haus soll modern sein. Sie macht sich genau wie Paul zuvor erstmal auf die Suche nach Oberthemen, wie „Haus Fassade“, „Böden Haus“, „Türen Haus“ usw. Wärt ihr zum Beispiel ein Unternehmen für außergewöhnliche Bau-Materialien, könnten dort eure Ads, Pins oder Stories erscheinen. Ihr seid zum Beispiel führend im Bereich Dämmmaterialien? Dann zeigt Anna Architektin anhand einiger Pins die Vorteile und lockt sie mit ästhetischen Bildern. Die Customer-Journey ist die Gleiche: Entdecken, Inspirieren, Überlegen, Kaufen! In dem Fall erreicht ihr aber quasi die Mittelsperson, die gemeinsam mit ihren Kund:innen entscheidet, ob euer Produkt das Richtige für den Hausbau ist.

So könnten eure Pins aussehen:

MEVACO setzt das B2B-Produkt ästhetisch ansprechend in Szene.

Customer Journey – Image Booster für B2B

Beispielhaft nehmen wir nochmal Anna zur Hand. In diesem Fall sucht sie ein nachhaltiges Bastel-Projekt mit ihrer Tochter. Die Zahlen zeigen, dass es Ende 2020 85 % mehr Suchanfragen zu „Spielzeug aus Karton“ gab. Kurz zusammengefasst wäre Annas Reise in diesem Fall: Entdecken – Speichern – Machen! Wie könnt ihr als B2B-Unternehmen aber nun mit ihr in Kontakt treten? Ein Verpackungsunternehmen könnte zum Beispiel auf den Trend „Spielzeug aus Karton“ eingehen. Zeigt, wie Anna eure Kartonagen in diesem Sinne recyceln kann. Sie merkt sich eure DIY-Anleitung und schon hatte sie den ersten positiven Kontakt zu eurer Marke. Diese Customer Journey würde positiv auf euer Image einzahlen.

So kann eure Anleitung aussehen:

EDEKA pinnt nachhaltige DIY-Videos. Daran können sich B2B-Companies sicherlich orientieren.

Pinterest strategisch nutzen – unser Fazit

459 Millionen Menschen nutzen weltweit Pinterest aktiv, um neue Ideen zu entdecken und sich für Projekte oder zukünftige Käufe inspirieren zu lassen. Laut Pinterest kommen diese Menschen aus aus allen Altersgruppen und allen demografischen Schichten – die Betreiber:innen der Pinnwand wünschen sich den Abschied von Zielgruppen-Stereotypen. Was alle Nutzer:innen vereint: sie wünschen sich positive Plattformen in der Online-Welt. Genau das bietet Pinterest, denn hier zählen keine Kommentare, es geht viel mehr um Inspiration für die Zukunft. Deshalb sollte das Ziel eurer Marke sein, diese Inspiration zu bieten.

Eure Pins sollten vom Gesamteindruck bis hin zu kleinen Details gehen. Zeigt zum Beispiel ein Stimmungsbild eines Wohnzimmers, aber auch den Fokus auf einzelne Möbelstücke. Dabei könnt ihr mit einem gelungenen Mix aus ästhetischen Bildern, Blogbeitrag-Teasern und Video-Content überzeugen. Besonders hilfreich sind die Trend-Predicts von Pinterest selbst, an denen ihr euch thematisch sehr gut orientieren könnt. Wenn euch Inspiration fehlt oder Ressourcen nicht zur Verfügung stehen, kommt gerne auf uns zu

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Gerrit

Gerrit Müller
Head of Client Services & Operations

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