Anfang des Jahres laden wir Jahr für Jahr unsere Kunden und Partner zum Social Media Day ein, um gemeinsam etwas zu lernen und sich untereinander auszutauschen. Weil es sich letztes Jahr bewährt hat, ging es erneut ins Bowlingcenter. Dieser ungewöhnliche Ort schafft nochmal eine ganz eigene Atmosphäre. Das Programm war dieses Jahr ziemlich umfangreich, weil wir zehn hochkarätige Speaker finden konnten, die sich bereit erklärt haben, ein Online-Marketing-Thema vorzubereiten und darüber zu referieren. 120 Gäste haben dafür gesorgt, dass alle Plätze besetzt und diverse Branchen und Persönlichkeiten vertreten waren.
An den Partnerständen konnten sich die Gäste zu den Neuerungen bei dem Social-Media- und Content-Marketing-Tool dirico.io und der Monitoring-Software Talkwalker informieren (und einen Plüsch-Yeti abgreifen). Auch der Postkartenständer von Visual Statements erfreute enormer Beliebtheit. Man konnte sich kaum entscheiden, welcher Spruch der Beste ist.
Wie sich der 200 Jahre alte Ebner Verlag disruptiv erneuert
Dominik Grau von der Ebner Media Group eröffnetete die Vortragsrunde des Social Media Days und erklärte, wie sich der Ebner Verlag seit bereits einiger Zeit verändert. Kernaussage war, dass die Zielgruppe anstelle des Produkts in den Fokus gerückt wurde. Dafür wurde auch die Teamstruktur komplett umgekrempelt. Auf die Frage, wo man am Besten anfange, sagte Dominik, dass man zunächst Ruhe bewahren und Zeit in eine genaue Analyse der Zielgruppe investieren sollte. Danach müsse aktiv der Austausch mit anderen (vergleichbaren) Nischenanbietern gesucht werden.
Orchestrierte Kommunikation
Die Parallele von einem Orchester zu einem Content-Marketing-Team ist zunächst nicht so offensichtlich. Marcus Burk zeigte auf dem Social Media Day, was dirico.io bei der Erforschung der Prozesse in Unternehmen gelernt hat. Diese Prozesse wurden analysiert, um sie mithilfe der Software zu unterstützen und zu beschleunigen. Vor allem der Kampf gegen lose Ansammlungen von unübersichtlichen Excel-Listen löste nicht nur Verständnis, sondern darüberhinaus auch viel Zustimmung im Publikum aus. Doch zurück zum Orchester: Das Zusammenspiel des Teams ist entscheidend und es muss einen Dirigenten geben, der den Überblick behält. Je flüssiger das von der Hand geht, desto besser wird am Ende auch das Ergebnis.
Wie Content Marketing auf sozialen Netzwerken funktioniert
Visual Statements kennen wahrscheinlich viele. Als Facebook-Seite mit klugen Sprüchen gestartet, ist die Idee mittlerweile zu einem erfolgreichen Medienunternehmen gereift. Benedikt Böckenförde zeigte, wie es losging und sich entwickelt hat. Guter Inhalt reiche nicht, sagte er, er muss auch gut aussehen – das Visuelle ist entscheidend. Auch darauf, was klassische Unternehmen daraus lernen können, ging er ein. Warum muss eine Facebook-Seite eigentlich immer so heißen wie das Unternehmen? Es kann durchaus Sinn ergeben, vordergründig ein Thema zu bespielen.
Für Content setzt Visual Statements folgende Maßstäbe an:
- engaging: wertvoll, authentisch, shareable
- transferable: Produkte, unterschiedliche Marken
- meaningful interaction: Konversationen entstehen lassen
Worte haben Macht. Aber es kommt auch auf die Gestaltung an. [tweet]
Content Marketing messbar machen – Tipps aus der Praxis
Auch das sisterMAG kennen sicher einige. Alexander Sutter sprach auf dem Social Media Day in Koblenz dazu, wie man die Ergebnisse der eigenen Arbeit sichtbar macht, was leider immer noch nicht selbstversändlich sei im Content Marketing.
Wie aus der ZF TRW-Multimedia-Kampagne mit den eigenen Mitarbeitern ein Best Practice wurde
Alexander Knorn, Global Head of Digital bei TRW, hat mit seinem Team eine Kampagne gelauncht, bei dem die Mitarbeiter im Fokus stehen. Die Idee war: Wie ein Bremsbelag aussieht, weiß jeder Aftermarket-Kunde – warum also nicht das zeigen, was wirklich den Unterschied macht? In Videos wurde die Persönlichkeit von einigen Mitarbeitern herausgestellt. Daraus wurde schnell klar, wie TRW sicherstellt, dass die Produkte eine hohe Qualität haben.
Wenn ihr wüsstet, was wir alles über euch wissen
Etwas beängstigend klingt der Titel von Daniel Köthe von Talkwalker, der spontan für seinen Kollegen eingesprungen ist. Was folgte, war ein Überblick darüber, was 2018 beim Durchsuchen der Datenmassen im Web technisch möglich ist. So ist beispielsweise ein Logo, das auf einem Instagram-Bild zu sehen ist, automatisch erkennbar. Erklärt hat Daniel dies anhand der Marke Heineken. So kann Talkwalker herausfinden, auf wie vielen und welchen Bildern ihre Marke vorkommt. Außerdem erkennt die Software, in welchem Zusammenhang die Erwähnungen auftauchen (z.B. Strand, Personen, Stadion) und ermittelt sogar das damit verbundene Sentiment.
Neu: Mit Talkwalker Alerts gibt es eine kostenlose Alternative zu Google Alerts, die sogar Twitter berücksichtigt.
Influencer Relations – Wie man mit viel Aufwand und viel Schweiß richtig gut performen kann
Mit der Ansage, den Vortrag weitgehend abzulesen, um möglichst keine Kraftausdrücke verwenden zu müssen, erwischte Sachar Klein von Hypr einen guten Start. Das Thema Influencer Marketing ist tatsächlich teils nervenaufreibend und vieldiskutiert. Influencer ist mittlerweile der Nr.1-Berufswunsch junger Menschen. Leider versenken einige Unternehmen viel Geld, indem sie ziellos einen der größten (und damit teuersten) Influencer buchen und nicht auf Konkurrenzausschluss bestehen. Auf diese Weise verpufft die gewünschte Wirkung schnell. Sinnvoller kann es sein, sich kleinere Influencer zu suchen, wo der Brandfit passt und das Gesamtgefüge somit stimmiger wird.
Warum 2018 das Jahr der Facebook Ads wird
Meine Kollegin Claudia Kniel, unsere Performance-Expertin, motivierte die Gäste, wieder positiv auf Facebook-Werbung zu blicken. Viele Jahre hat Facebook kostenfreie Reichweite geliefert. Auch wenn die Reichweiten weiter abnehmen, lohnt es sich, in den Kanal zu investieren. Hier lässt sich mit immer neuen Werbeformaten hervorragend experimentieren. Zum Beispiel kann bei potenziellen Kunden mit Canvas-Ads besonders gut Aufmerksamkeit generiert und in mehreren Stufen weiter gefiltert werden – so z.B. auf das Oberthema Urlaubsreise, den Typ der Reise und das Reiseland. Am Ende schickt man den User auf eine genau passende Landingpage, sodass er nur noch zu buchen braucht. Auch bei Stellenanzeigen ist Facebook eine günstige und effiziente Alternative zu den Jobplattformen, da man passende Kandidaten direkt anspricht, anstatt darauf zu warten, dass diese selbst mit der Suche anfangen müssen. Mit guten Ideen und kontinuierlicher Optimierung lassen sich mit Facebook-Werbeanzeigen sehr große Erfolge erzielen.
Die Bedeutung von Realtime Communication in der Telekom Content Factory
Björn Muscheid und Lena Raschke aus dem COM-Team der Deutschen Telekom stellten ihren Ansatz vor, in einem Konzern mit einem Newsroom, vergleichbar mit einer Redaktion, zu arbeiten. Bei der Telekom nennt sich dies Content Factory, wurde komplett neu gebaut und ist bereits im produktiven Einsatz. Das Team hat keine festen Arbeitsplätze mehr, sondern sitzt so zusammen, wie es jeweils für die Echtzeit-Kommunikation am sinnvollsten ist. Das ermöglicht, z.B. in einem Störfall, dass Kunden über Website und Social Media zügig aufgeklärt werden und wissen, was Sache ist. Der Ansprechpartner für Sicherheit sitzt in diesem Fall dann direkt mit am Tisch. Auf diesem Weg werden sogar Livestreams und umfangreicher Video-Content ermöglicht. Übrigens: Die Content Factory kann man in Bonn besuchen!
Messenger-Kommunikation
Falk Zimmermann beschäftigt sich intensiv mit Messengern, das merkt man sofort. Zuerst zeigte er, dass es nicht nur WhatsApp gibt, sondern in anderen Erdteilen durchaus ganz andere Player mitspielen (z.B. WeChat, Line, Viber…) und auch der Facebook Messenger ist eine Hausnummer. Mit WhatsBroadcast entwickelt er mit seinem Team eine Software, die Unternehmen dieses Instrument sinnvoll bedienen lässt.
Chatbots und Voice-Assistenten
Die Session von Sascha Böhr (CEO von 247GRAD) zu Alexa Skills, Facebook-Bots & Co. fiel aufgrund der fortgeschrittenen Zeit aus, wird aber nachgeholt. Demnächst gibt es ein Webinar, wo er dazu eine Einführung geben und auch in die Tiefe gehen wird. Wir geben euch den Termin rechtzeitig durch!
Danke an alle!
Der Aufwand für die Organisation solch eines Events ist nicht unerheblich. Umso mehr freut es uns, dass das Feedback so sehr positiv ausfällt. Die Gäste waren insgesamt sehr glücklich über die Erfahrung und natürlich auch den Austausch untereinander. In den Pausen und beim Get-together fanden Gespräche von Vertretern verschiedener Branchen statt, teilweise sind auch direkte Mitbewerber miteinander in den Dialog getreten. Was bleibt, ist ein motivierendes Gefühl und für jeden sicher auch das eine oder andere Stichwort, bei dem man denkt: Da muss ich doch auch mal was machen.
Danke an alle Besucher, die herausragenden Speaker, das Team vom pinup Bowlingcenter, zeusaudio, unsere Partner und natürlich die Mithelfer von dirico.io und 247GRAD! Bis zum Social Media Day im nächsten Jahr!
P.S. Die Foliensätze und die Video-Interviews reichen wir nach – folgt uns bei Twitter und Facebook.
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