Würdest du 8000 Euro dafür zahlen, dass eine 22-Jährige ein Selfie postet, in dem sie dein Produkt zeigt? Laut Influencer.db sind Instagram-Posts von YouTube-Star Bibi’s Beauty Palace genau so viel wert. Die junge Beauty-Expertin aus Köln hat 2,8 MIllionen Instagram-Follower, über 2,5 Millionen YouTube-Abonnenten und fast eine halbe Milliarde Videoaufrufe. Damit zählt sie zu den einflussreichsten YouTubern Deutschlands. Ihr eigenes Produkt, welches am 13.11.15 durch eine Kooperation mit der Drogeriemarktkette dm auf den Markt gekommen ist, war dank dem erfolgreichen Einsatz von wirkungsvollem Influencer Marketing schon am ersten Tag in vielen dm-Märkten komplett ausverkauft. Hier mehr Infos zum Bibi-Erfolg.
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In dieser Blogreihe werden wir dir näher bringen, was ein Influencer ist, warum Influencer für dein Unternehmen und deine Kunden wichtig sind und wie du Influencer ansprichst. Wir werden dir zeigen, wie du einen wertvollen Influencer erkennst und wie du ihn überzeugen kannst, mit dir zusammen zu arbeiten. In diesem ersten Teil erfährst du die Basics zum Thema Influencer Marketing.
Meinungsführer, Beeinflusser, Markenbotschafter, Multiplikator – all diese Begriffe beschreiben ein und dasselbe. Influencer sind die Personen, die mit ihrem Handeln andere beeinflussen sollen. Bezogen auf unsere Marketingstrategie bedeutet das: Influencer haben so eine hohe Reputation, dass sie die Wahrnehmung von Marken und Produkten bei anderen Menschen verändern können – sowohl ins Positive als auch ins Negative . Für uns konkret haben Influencer also eine riesige Relevanz.
Zweistufige Kommunikation ist die Basis
Die Idee des Influencer Marketings basiert auf dem zweistufigen Kommunikationsmodell nach Lazarsfeld. Dieses besagt, dass die Massenkommunikation erst einmal auf Meinungsführer einwirkt. Diese geben dann die Informationen an die Menschen weiter, die nicht von der Massenkommunikation erreicht worden sind. Die Meinungsführer spielen hierbei die Rolle des Übermittlers, aber auch des Verstärkers, denn bei einem persönlichen Kontakt wird die Glaubwürdigkeit und die Beeinflussungswirkung der Nachricht verstärkt.
Marketing wird smarter
Klassische Werbebotschaften funktionieren bei emanzipierten Mediennutzern fast gar nicht mehr. Deine Kunden werden immer skeptischer und anspruchsvoller – vor 50 Jahren hätten sie dir blutleere Werbebotschaften noch viel eher abgekauft als heute. Aber die Masse an Werbung und an Angeboten überfordert den Konsumenten. Tausende von Werbebotschaften prasseln täglich auf uns ein, ohne dass unser Gehirn diese vollständig verarbeiten kann. Unternehmen versuchen über unzählige Wiederholungen ihrer Werbungen, ihre Botschaften in die Köpfe der Menschen zu prügeln und hoffen, dass das zur Kaufentscheidung führt. Doch leider haben Konsumenten einen anderen Weg gefunden, um mit der Masse an Werbung umzugehen: Sie schauen einfach weg und schalten auf Durchzug.
„A brand is no longer what we tell the consumer it is – it is what consumers tell each other it is.” – Scott Cook
Mundpropaganda ist und war schon immer die beste Werbung. Das, was früher die Empfehlung des Nachbarn war, ist heute die Produktempfehlung der Vorbilder im Social Web. Deine Kunden vertrauen Unternehmensbotschaften weniger als einem anderen Kunden, der das Produkt schon einmal ausgetestet hat oder den sie als glaubwürdig einstufen.
Es wird Zeit, dass du dir die Wichtigkeit von Mundpropaganda klar machst und lernst, diese zu steuern und zu beeinflussen. Und genau das ist es, worum es bei Influencer Marketing geht.
Wie betreibt man Influencer Marketing?
Das Ziel des Influencer Marketing ist es, deine Influencer so zu erreichen, dass sie über deine Produkte sprechen – am besten positiv. Sie sollen ihren Followern deine Produkte näher bringen und sie dafür begeistern. Damit das funktioniert, musst du erst einmal deine Influencer finden. Hierzu gibt es viele Tools und Programme, die dir dabei helfen, die relevanten Influencer deiner Branche zu identifizieren. Hier fragst du dich erstmal: Welcher Influencer hat die größte Reichweite? Erreicht der Influencer auch meine Zielgruppe? Wie groß ist die Resonanz auf seine Posts?
Sobald du weißt, welcher Meinungsführer zu deinem Produkt und zu deinem Unternehmen passt, kannst du anfangen, den Kontakt zu ihm aufzubauen. Hierbei musst du vorsichtig sein, damit du deinem potentiellen Influencer nicht das Gefühl gibst, ihn auszunutzen – es geht hier um eine Zusammenarbeit, die beiden Seiten weiter helfen soll, um eine Win-Win Situation. Wenn dann eine Zusammenarbeit zustande kommt, kommen natürlich noch mehr Fragen auf: Wie nutze ich den Influencer richtig, um meine Ziele zu erreichen? Bezahle ich den Influencer? Schreibe ich ihm vor, was er über das Produkt sagen soll?
Wo liegen die Grenzen des Influencer Marketing?
Influencer Marketing kann man natürlich nur bis zu einem bestimmten Punkt betreiben, ab dem die Wirkung nachlässt. Ab welchem Punkt wird Influencer Marketing moralisch unvertretbar? Auf welche rechtlichen Aspekte muss man achten wenn man Influencer sponsert? Inwiefern bleibt das Vertrauen deiner Kunden erhalten? Wie schnell nimmt die Authentizität von Influencern ab, wenn sie anfangen für dich zu “werben”? All dies sind Entscheidungskriterien, die du beachten musst, wenn du Influencer Marketing nutzt.
“Wenn mehrere Multiplikatoren im Social Web kooperieren, entstehen extreme Reichweiten” – Felix Beilharz
Fakt ist, dass Influencer Marketing ein Marketingphänomen ist, das auf dem Vormarsch ist. Bibi hat durch ihre Zusammenarbeit mit dm Verkaufszahlen erzielt, die ohne ihre Reichweite und die enorme Fan-Loyalität, sowie die Nutzung von Social Media in dieser Form, fast unmöglich gewesen wären. Diese Produkteinführung hat bewiesen, wie hoch der Wert von Bibi als Influencer wirklich ist – und wie viel das Vertrauen und die Hingabe der Follower wirklich wert sind. Diese Kooperation hat, abgesehen vom Verkaufsboom, innerhalb von einem Tag für 700.000 Klicks auf ein einziges Video von Bibi und für 25.000 Likes und 2.500 Kommentare auf einen Instagram Post von dm gesorgt.
Ausblick
Influencer in der heutigen Social Media Landschaft zu ignorieren wäre ein Fehler, den dir dein Marketing in Zukunft nicht mehr verzeihen kann. Du würdest auf wertvolle Multiplikatoren verzichten, die in der Lage sind, deine Kunden viel besser zu erreichen als du selbst.