Texte sind ein wichtiger Bestandteil eurer Social Ads. Denn Bilder fangen zwar die erste Aufmerksamkeit, Texte überzeugen jedoch eure Kunden zu einer Aktion. Gute Texte sind wie ein Verkaufsgespräch, sie führen den Leser von der Aufmerksamkeit über die Argumente bis hin zur Handlungsaufforderung. Bei Social Ads muss das natürlich arg verkürzt mit zwei bis drei Sätzen geschehen, was jedem einzelnen Wort noch mehr Wert verleiht. Grund genug, sich mit Texten für Social Ads also einmal genauer zu beschäftigen.
Social Ads – was und weshalb?
Soziale Netzwerke bieten euren Unternehmen vielseitige Maßnahmen für Werbung. Google, Facebook, Instagram & Co. – auf all diesen Plattformen habt ihr die Möglichkeit, Anzeigen zu schalten. Dafür werden extra Gestaltungsmöglichkeiten und Formate angeboten.
Laut Brandwatch gab es 2018 3,03 Milliarden aktive Social Media Accounts. Dementsprechend ist sehr wahrscheinlich auch eure Zielgruppe über Social Ads erreichbar, da ein Großteil der Menschen dort unterwegs ist. Wie Social Ads bei Unternehmen beliebt sind, zeigen diese Zahlen: 2016 wurden 40 Milliarden US-Dollar für Social-Media-Werbung ausgegeben. Schon 2015 planten knapp 40 % der Unternehmen jeweils 1/5 ihres Werbebudgets für Social Ads ein.
Grund genug, selbst mitzumischen. Im besten Fall macht ihr das aber sowieso schon lange und seid somit keine Neulinge auf dem Gebiet. Doch Optimierungsmöglichkeiten gibt es immer. Social Ads zeichnen sich oft durch einen sehr geringen Textteil aus. Aber gerade weil der Platz begrenzt ist, ist es notwendig, dort genauer anzusetzen. Denn mit präzisen Texten könnt ihr euch immer einen Vorteil verschaffen. Für alle Sprachliebhaber und solche, die es noch werden wollen, haben wir deshalb 7 Optimierungsmöglichkeiten für eure Social-Ad-Texte:
01. Definiert euer Ziel
Werbeanzeigen sind zielgerichtete Kommunikation. Damit die gelingt, muss das Ziel vorher allen Beteiligten klar sein. Geht es um den Verkauf? Steht die Aufmerksamkeit im Vordergrund? Wollt ihr einen neuen Service bekanntmachen? Einen neuen Online-Shop? Nur, wenn ihr euch im Klaren seid, was ihr wirklich wollt, wird es eure Zielgruppe auch verstehen. Dementsprechend kommt zunächst die Planung und dann der Text.
02. Lernt eure Zielgruppe kennen
Bevor ihr mit euren Texten loslegt, müsst ihr unbedingt eure Hausaufgaben machen. Erst dann, wenn ihr eine vernünftige Vorarbeit geleistet habt, können eure Anzeigen auch erfolgreich werden. Deshalb müsst ihr, bevor das erste Wort geschrieben wird, eure Zielgruppe kennenlernen. Sammelt so viele Informationen wie ihr bekommen könnt. Je besser ihr eure Zielgruppe kennt, desto besser lässt sie sich konkret ansprechen. Schließlich wollt ihr die richtige Sprache wählen und authentisch auf Augenhöhe kommunizieren.
03. Gebt einen Leseanreiz
Mit der Aufmerksamkeit ist es immer so eine Sache. Beiträge auf Facebook haben es im regulären Feed ohnehin schon schwierig genug, sich gegen die Masse an Posts durchzusetzen – auch wenn der Feed bewusst abonniert wurde. Das gleiche gilt natürlich auch für Ads. Auch sie müssen sich gegen die Flut an Informationen durchsetzen. Die Herausforderung: Die Anzeigen müssen direkt beim ersten Kontakt so viel Spannung erzeugen und Anreiz geben, damit sich euer potenzieller Kunde überhaupt mit eurer Ad beschäftigt.
Primär generiert ihr die Aufmerksamkeit durch ein ansprechendes Visual. Im zweiten Schritt muss der Text liefern. Dafür gibt es fünf Methoden, um Aufmerksamkeit zu binden. Der Text sollte idealerweise …
- einfach auszuwerten sein
- Neugier wecken
- Bekanntes liefern
- einen klaren Nutzen aufzeigen
- Druck aufbauen
Natürlich müsst ihr nicht krampfhaft alle fünf Elemente einbringen. Schließlich soll der Text vor allem gut lesbar sein. Da Social Ads besonders kurz ausfallen, sollten sie immer einfach sein und wenigstens einen Teil aus Nutzen / Bekanntem / Neugier / Druck liefern. Wichtig: Druck ist mit Vorsicht zu genießen, da er oft abschreckend wirkt. Er funktioniert nur, wenn das Problem sowieso schon besteht. So beispielsweise bei der neuen DSGVO, die einen Bedarf an Beratung erzeugt hat. Künstlich erzeugter Druck („Nur noch 100 Exemplare!“) sorgt dagegen oft für ein abruptes Ende der Aufmerksamkeit.
Ein Beispiel zum Thema Nutzen: Die Firma Küchenspaß bringt eine neue Küchenmaschine auf den Markt. Für ihre Facebook Ads hat sie folgenden Text verfasst: „Unsere neue Küchenmaschine ist dreimal so schnell wie die alte!“ Klar, das ist ein entscheidender Vorteil. Aber was wäre hier der konkrete Nutzen für den Kunden? Die Zeitersparnis! Das sollte auch im Text klar rüberkommen. Deshalb: Nicht „dreimal so schnell“, sondern „die Maschine spart wertvolle Zeit“. Ein weiterer Nutzen wäre beispielsweise ein Gewinnspiel.
04. Kürzen, kürzen, kürzen!
Werbetexte müssen zum Punkt kommen. Das Problem der Aufmerksamkeitsspanne wurde bereits angesprochen. Wenn ihr die Aufmerksamkeit habt, dürft ihr sie auf keinen Fall wieder hergeben. Deshalb solltet ihr alles Relevante möglichst knapp formulieren. Bei Social Ads begrenzen die jeweiligen Netzwerkvorgaben sowieso schon eure Möglichkeiten. Google Ads bietet euch beispielsweise nur 30 Zeichen bei den Headline und 90 Zeichen lange Textzeilen, Facebook verbirgt zu lange Texte hinter einem „Mehr anzeigen“-Button.
Dementsprechend ist der Platz bei Social Ads ohnehin schon knapp, was euch zur Reduzierung der Worte zwingt. Des Weiteren solltet ihr zwecks optimaler Lesbarkeit auf die Satz- und Wortlänge achten. Wörter sollten im Idealfall nie mehr als vier oder maximal fünf Silben haben. Sonst sind sie zu schwierig zu lesen und der Kunde schaltet gedanklich ab. Die Sätze sollten nie länger als 10-15 Wörter sein. Dabei gilt die Faustregel: je länger die Wörter, desto kürzer der Satz. Und umgekehrt: je länger der Satz, desto kürzer die Wörter.
05. Schreibt aktiv und direkt
Es macht einen bedeutenden Unterschied, ob ihr eure Kunden direkt ansprecht oder nicht. Zwecks Optimierung solltet ihr euch in eurem Text die Personal- und Possessivpronomen anschauen. Denn Texte sind deutlich ansprechender, wenn sie den Leser auch tatsächlich ansprechen. Vermeidet ich, wir, uns und unser, setzt lieber auf Sie, ihr, euch, du etc.
Zurück zum Text der Firma Küchenspaß. Der wurde in Punkt 3 bereits teilweise angepasst. Die aktuelle Version lautet: „Unsere neue Küchenmaschine spart wertvolle Zeit!“ Der Nutzen wird bereits klar, doch die Ansprache ist noch nicht griffig. Besser wäre: „Deine neue Küchenmaschine spart dir wertvolle Zeit!“
Ein ebenfalls wichtiger Fehler in der Ansprache sind Passivkonstruktionen. Sie verkomplizieren den Satz und machen ihn schwer lesbar. Eine Verbesserungsmöglichkeit dazu: „Deine neue Küchenmaschine spart dir wertvolle Zeit“ vs. „Spar dir wertvolle Zeit – mit deiner neuen Küchenmaschine“.
Zur aktiven Ansprache gehört übrigens ebenfalls der passende Call-to-action. Denn wenn ihr keine Reaktion einfordert, werdet ihr auch keine bekommen. Wie der genau lautet, hängt natürlich von eurer Zielsetzung ab. In unserem Beispiel: „Spar dir wertvolle Zeit – mit deiner neuen Küchenmaschine. Jetzt bestellen!“
06. Achtet auf eure Sprache
Es gibt noch viele weitere Indikatoren, die einen schwachen Text auszeichnen. Hilfsverben (können, möchten, wollen, dürfen etc.) machen Texte lasch – streicht sie lieber. Das gilt ebenfalls für Floskeln und Sprachhülsen. Dazu lohnt sich der Blick auf den Nominalstil, also Hauptwörter mit Endungen wie -heit und -ung. Sie sind oft ungelenk und machen den Text hölzern.
Achtet darüber hinaus auf die Wahl der Begriffe. Wenn ihr Fremdwörter oder Fachbegriffe verwendet, sollte eure Zielgruppe sie problemlos verstehen können. Ihr dürft nie zu kompliziert werden. Dasselbe gilt für Trend- und Modewörter. Versucht euch im Idealfall an der Alltagssprache eurer Zielgruppe zu orientieren. Wenn es dann doch mal ein Fachbegriff sein muss, dann gilt auch hier: je komplexer das Wort, desto simpler der Satz.
Damit euer Unternehmen dann auch noch eine positive Assoziation hervorruft, streicht ihr negative Begriffe. Negative Bilder entstehen oft unbeabsichtigt. Das vermeidet ihr, indem ihr negativ belastete Begriffe auslasst und positiv formuliert. Negative Begriffe sind beispielsweise Problem, Kosten oder Nachteil – auch, wenn sie in Verbindung mit einem kein stehen. Ein Beispiel für eine positivere Formulierung: „Dank deinem neuen Wecker kommst du nie mehr zu spät!“ vs. „Dank deinem neuen Wecker bist du immer pünktlich!“
07. Prüfen, prüfen, prüfen!
Orthografische Fehler sind immer unangenehm – besonders, wenn es um Kurztexte geht. Deshalb solltet ihr die Texte immer durch mehrere Hände laufen lassen. Auch, wenn es oft nur zwei Sätze sind. Mehrmaliges Prüfen und laut Lesen macht eure Texte rund und optimiert sie für eure Kunden. Denn oftmals überseht ihr beim ersten Check Dinge, die euch oder einem Lektor bei mehreren Durchläufen auffallen.
Auf die Plätze, fertig, texte!
Wenn ihr diese 7 Tipps beherzigt, optimiert ihr eure Social Ads und erreicht eure Ziele. Mit geschliffenen Texten verschafft ihr euch einen entscheidenden Vorteil. Wichtig ist dennoch, dass ihr nicht zu verkopft an die Sache herangeht. Social Media sollen vor allem auch Spaß machen und niemals zu weit zerdacht werden. Oft hilft es deshalb – besonders auch, um Schreibblockaden zu vermeiden – einfach einmal die ersten Ideen zu notieren. Anschließend geht ihr die Optimierungsmöglichkeiten durch und arbeitet euch Stück für Stück zum perfekten Reintext. Wir wünschen euch dabei viel Erfolg!
Und wenn ihr selbst keine Zeit oder Möglichkeiten habt, um eure Ads ausgiebig zu feilen? Dann meldet ihr euch einfach bei uns. Wir betreuen eure Social Ads und Social-Media-Kampagnen gerne von der Konzeption über die Umsetzung bis zur kontinuierlichen Optimierung.