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Wortwelt & Kopfkino: 7 Tipps für bildliches Texten

Schickt eure Leser ins Kino: Wenn ihr Wortwelten beherrscht, bestimmt ihr, welcher Film im Kopf eurer Zielgruppe läuft. Wir geben euch 7 Tipps, wie ihr zu echten Filmvorführern werdet!

Der Projektor als Sinnbild dafür, wie eine Wortwelt das Kopfkino startet
Der Projektor als Sinnbild dafür, wie eine Wortwelt das Kopfkino startet

Ein guter Text ist wie ein Kinobesuch: Schon am Eingang begrüßt euch der verführerische Duft von Popcorn. Ihr löst euer Ticket und macht es euch in eurem Sitz so richtig gemütlich. Dann geht das Licht langsam aus, der Film startet und ihr vergesst alles um euch herum – weil euer Kopf sich schon ins Abenteuer gestürzt hat … All das leisten starke Texte. Was ihr dafür braucht? Ein Verständnis für die passende Wortwelt. Nur so gestaltet ihr eure Sprache möglichst bildlich und startet das Kopfkino. Fürs Texten gilt deshalb immer:

Wer schreibt, hat Bildregie! [tweet]

Aber warum ist bildhaftes Schreiben überhaupt wichtig? Grundsätzlich macht ihr mit Wortwelten komplexe Sachverhalte klar verständlich. Je stärker unser Gehirn eine neue Information mit Bekanntem verknüpft, desto effektiver lernt es. Schreibt ihr also den Jahresrückblick eures Unternehmens im Stil einer Sportberichterstattung, bleibt sie mit höherer Wahrscheinlichkeit bei eurer Zielgruppe hängen. Dazu beinhalten Bilder nicht bloße Informationen, sondern immer auch Emotionen. Dadurch sprecht ihr beide Hirnhälften gleichermaßen an: die rationalere und die emotionalere. Kurz gesagt: Mit bildhafter Sprache erreicht ihr eure Zielgruppe besser – und bleibt auch im Gedächtnis. Damit euch das gelingt, müsst ihr euch spielerisch in Wortwelten bewegen.

Was ist eine Wortwelt?

Eine Wortwelt sind thematisch sortierte Sprachbilder. Es handelt sich um Redensarten, Sprichwörter, Floskeln und Sprachbilder, die alle ein und demselben Themenkomplex entspringen. Wenn ihr also eine Wortwelt für eure Texte öffnet, stehen euch eine Vielzahl an Begriffen und Formulierungen offen, an denen ihr euch bedienen könnt. Beispiel gefällig?

  • Seefahrts-Wortwelt: sicherer Hafen, Flaggschiff, Klippen umschiffen, Wogen glätten, Segel setzen, vom Kurs abkommen, klar Schiff machen, jemanden ins Boot holen, etwas an Land ziehen, den Kurs halten, sich über Wasser halten, Flagge zeigen …
  • Sport-Wortwelt: durchboxen, im Team spielen, mit harten Bandagen kämpfen, in den Startlöchern stehen, den längeren Atem haben, leichtes Spiel haben, den Endspurt hinlegen, Frühstart, Startschuss, Steilvorlage …
  • Verkehrs-Wortwelt: in der Spur bleiben, einen Gang zurück schalten, die Kurve kriegen, freie Fahrt, neben der Spur sein, ausgebremst werden, rund laufen, das fünfte Rad am Wagen, die Notbremse ziehen, die Ausfahrt verpassen …

Ihr merkt bereits: Jede Wortwelt eröffnet sofort Bilder im Kopf – und eignet sich instinktiv für bestimmte Unternehmensbereiche. Wichtig ist, dass ihr euch nicht willkürlich an diesen Sprachbildern bedient, sondern ein paar Regeln einhaltet. Hier deshalb unsere 7 Tipps für Wortwelten und bildhaftes Schreiben:

01. Lernt erst das Handwerk des Schreibens!

Ein Mann arbeitet an einer Skulptur: Ein Symbolbild dafür, erst das Handwerk zu erlernen, bevor es um eine Wortwelt geht

Sprachliches Schreiben ist definitiv die Kür. Bevor ihr allerdings euer Meisterstück anfertigt, braucht es ein paar Lehrjahre. Ohne die nötigen Grundlagen mit Hammer und Meißel sowie Wissen um Modellierung hätte Rodin sicherlich nicht seinen berühmten Denker anfertigen können. Wie also ein Bildhauer, der jahrelange Übung braucht, um sein Handwerk zu meistern, müsst auch ihr erst einmal die Grundlagen von guten Texten verinnerlichen, bevor ihr die Köpfe eurer Zielgruppe auf die Reise schickt. Für den Schnelldurchlauf haben wir euch eine Checklist mit 17 Punkten für gute Texte zusammengestellt. Weitere Tipps über gute Content-Texte findet ihr hier sowie hier, wenn ihr euch speziell für Social-Ads interessiert.

02. Nicht jede Wortwelt passt zu jeder Situation!

Ihr habt bestimmt bei den Wortwelt-Beispielen schon gemerkt: Jede Wortwelt strahlt eine andere Eigenschaft besonders aus. Die Begriffe aus der Schifffahrt eignen sich besonders für Unternehmen. So könnt ihr Ziele, Ängste oder Bedürfnisse ausdrücken. Dazu ist die Sprache grundsätzlich sehr geläufig und der Schifffahrt haftet eine gewisse Romantik an. Dagegen überzeugen Sport-Begriffe eher durch Dynamik und Tempo. Dabei ist es wichtig, dass ihr sie nur verwendet, wenn euer Produkt auch sportlich wirkt.

Um es zusammenzufassen: Niemand glaubt euch, dass eure neue Steuersoftware eine Steilvorlage gibt. Unfreiwillig komisch wird es, wenn die neue Gesichtspflege für den Sieg gegen unreine Haut ausschlaggebend ist. Dass das Steuertool euer Unternehmensschiff navigiert und als Kompass in den Wirren der Finanzen fungiert, wirkt dagegen glaubwürdig. Deshalb: Sucht immer die Wortwelt, die wirklich zu eurem Unternehmen bzw. Produkt passt.

03. Immer in einer Wortwelt bleiben!

Eine Weltkugel als Symbolbild dafür, in einer Wortwelt zu bleiben

Konsequenz ist hier das Stichwort. Wenn ihr euch für eine Wortwelt entschieden habt, dann bleibt auch dabei. Denn, um zur Kino-Metapher zurückzukehren: Der Zuschauer möchte nicht das Bild des neuen Avengers-Films gemischt mit dem Ton von Findet Nemo sehen. Eine solche Mischung führt nur dazu: Der Zuschauer steht auf, verlässt frustriert den Saal – und will sein Geld zurück.

Ihr allerdings wollt eure Zielgruppe mitnehmen, entführen in die wunderbare Welt des Films. Sie sollen für ein paar Minuten alles andere um sich herum vergessen und einfach eintauchen. Damit das reibungslos gelingt, empfehlen wir euch dringend, bei einer Wortwelt zu bleiben.

04. Widersteht der Anziehungskraft!

Ja, bildhaft schreiben macht wirklich Spaß. Es gibt kaum ein schöneres Gefühl, als wenn der Text wirklich fließt und die Unternehmensmitteilung beinahe schon Prosa oder Poesie gleicht. Aber vergesst niemals: Ihr seid keine Poeten. Ihr betreibt zielgerichtete Kommunikation. Deshalb dürft ihr euch nie in eurem Bild, eurer Schönschreiberei, verlieren. Setzt eure Wortwelt also lieber sparsam ein, beispielsweise für die Einleitung und als Rückgriff nochmal beim Abschluss. So erzeugt ihr Aufmerksamkeit, gewinnt den Leser – und bringt alle wichtigen Informationen klar rüber. Denkt also immer dran: Ihr schreibt nicht, um euer eigenes Genie zu befriedigen. Ihr schreibt für eure Zielgruppe!

05. Erzwingt es nicht!

Ihr werdet es oft erleben, dass euch kein passendes Bild einfällt. Da ihr aber wisst, dass nur bildliche Sprache echte Emotionen auslöst, wollt ihr natürlich trotzdem eins einbauen. Also sucht ihr krampfhaft herum und gebt euch irgendwann mit einer mittelmäßigen Metapher zufrieden. Diese geht zwar am Thema vorbei und wirkt im Text wie ein Fremdkörper – aber hey, ihr habt es geschafft. Das ist natürlich der völlig falsche Weg. Denn so schadet ihr eurem Text mehr, als ihr helft. Deshalb: Nutzt bildliche Sprache nur, wenn sie wirklich passt und erzwingt sie niemals!

06. Lasst der Wortwelt genug Freiraum!

Mann steht auf Hügel und blickt über idyllische Landschaft

Gute Sprachbilder brauchen viel Platz, um zu wirken. Schließlich soll der Leser auch die Möglichkeit haben, sich wirklich darauf einzulassen. Wenn ihr allerdings in den sicheren Hafen navigiert, weil der Kapitän das Steuerrad ergriffen, die Segel gesetzt und dem Sturm getrotzt hat, sind das sicher zwei bis drei Formulierungen zu viel. Es spricht nichts dagegen, ein Bild wirklich vielseitig umzusetzen. Ihr solltet jedoch immer genug Platz zwischen den verschiedenen Sätzen lassen. Deshalb: Verdichtet nicht zu sehr, sondern lasst der Wortwelt die Freiheit, um zu wirken.

07. Habt Spaß!

Natürlich schreibt ihr zielgerichtet. Und klar habt ihr für gewöhnlich Vorgaben. Der Rahmen für eure Kreativität ist fest abgesteckt. Doch innerhalb dieses Rahmens könnt ihr euch austoben und so viel Spaß haben wie möglich. Denn Sprache, besonders bildliche, macht einfach Freude. Also schnappt euch euren Laptop, haut in die Tasten – und genießt es!

Also: Film ab!

Ein projezierender Beamer als Symbolbild für die Wortwelt, die das Kopfkino startet

Filmrolle? Check! Leinwand? Check! Popcornmaschine? Check! Mit unseren 7 Tipps habt ihr alles, was ihr braucht, um das Kopfkino eurer Zielgruppe in Gang zu bringen. Und wenn ihr selbst nicht wisst, wie ihr den Projektor startet? Dann schreibt uns einfach oder ruft uns an. Unsere erfahrenen Filmvorführer stehen euch gerne zur Seite und schreiben für euch bildliche Texte, die eure Zielgruppe begeistern.

Kommunikation braucht Dialog.
Lasst uns sprechen!

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Gerrit

Gerrit Müller
Head of Client Services & Operations

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