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Cloud Hosting oder Shared Hosting? Ein Wegweiser im Hostingdschungel

Das Wort „Cloud“ wird mit praktisch jedem technologischen Thema in Verbindung gebracht. Als technisch affiner Mensch verstehst du, was „die Cloud“ ist. Aber für welche Anwendungsfälle ist das wirklich sinnvoll?

Illustration einer Person die in einem Datencenter an einem Computer arbeitet
Illustration einer Person die in einem Datencenter an einem Computer arbeitet

Bevor du also weiterliest, lass uns kurz darauf eingehen, was der Unterschied zwischen Cloud Hosting und Shared Hosting ist. In Kurzform: Beim Cloud Hosting wird eine Website auf mehreren synchronisierten Servern gehostet, die sich alle Ressourcen teilen. Beim Shared Hosting teilen sich mehrere Websites die Ressourcen eines einzigen physischen Servers.

Das zeigt uns schnell, dass Cloud Hosting nicht einfach Shared Hosting mit einem vorgesetzten „Cloud“ ist. Cloud Hosting ist im Vergleich zu konventionellen Formen des Shared Hosting eine ganz eigene Liga und bietet viele einzigartige Vorteile. Es gibt natürlich aber auch Nachteile, aber dazu kommen wir später.

Shared Hosting

abbildung zu Cloud Hosting: Festplatten in Festplatteneinschüben eines Servers

Quelle: Shutterstock / panumas nikhomkhai

Shared Hosting ist eine Hosting-Lösung, bei der alle Kund*innen einen Teil derselben physischen Serverhardware erhalten, um Websites oder Anwendungen zu betreiben. Shared Hosting ist oft die wirtschaftlichste Art, ein Projekt online zu stellen. Das liegt daran, dass der Shared-Hosting-Anbieter mehrere Kunden auf einem einzigen Webserver unterbringt. Das führt insgesamt zu niedrigeren Kosten.

Das kannst du dir wie bei einem Mehrfamilienhaus vorstellen. Alle Bewohnenden teilen sich Wasser- , Gas-, und Stromanschluss und nutzen den gleichen Aufzug. Dazu bezahlen sie der Hausverwaltung monatliche Gebühren, die anteilig aufgeteilt werden.

Shared Hosting eignet sich zwar hervorragend als kostengünstige Plattform für weniger anspruchsvolle Projekte, hat aber Grenzen. Da sich mehrere Kund*innen einen Satz physischer Hardware teilen, können sich die einzelnen Nutzer*innen nicht auf eine garantierte Serverressource verlassen.

Für Websites und Anwendungen mit minimalen Anforderungen oder geringen Besucherzahlen mag dies kein Problem sein – sehr wohl aber wenn es um die Ausführung intensiver, geschäftskritischer Prozesse geht. Da sind sich die Experten grundlegend einig, dass Shared Hosting nicht den Anforderungen entspricht.

Cloud Hosting

Abbildung zu Cloud Hosting

Quelle: Joe Techapanupreeda, Shutterstock

Das entscheidende Unterscheidungsmerkmal zum klassischen Hosting ist, dass die Rechenleistung aus der Cloud bezogen wird. Genau wie beim Cloud Computing kommt diese also aus einem Pool dynamisch zugewiesener Ressourcen über ein großes Netzwerk physischer Komponenten, anstelle eines festen Satzes von Hardware.

Cloud Hosting ist theoretisch unbegrenzt skalierbar. Es erlaubt einer unbegrenzten Anzahl von Rechnern, effektiv als ein System zu agieren. Durch den Einsatz von Virtualisierung werden mehrere physische Server zusammengelegt und der Website oder Anwendung als ein einziger Server präsentiert.

Die Vorteile des Cloud Hostings spiegeln viele der Vorteile anderer Cloud-Computing-Dienste wider, z. B. verbesserte Zuverlässigkeit und Redundanz, höhere Leistung und Skalierbarkeit nach Bedarf. All dies eignet sich beispielsweise für Websites besonders gut, bei denen die Markteinführung eines neuen Produkts oder der unerwartete Erfolg eines viralen Videos innerhalb weniger Minuten zu einem Ansturm neuer Kund*innen führen kann. Während herkömmliches Hosting unter der sprunghaft ansteigenden Arbeitslast zusammenbrechen kann (was natürlich davon abhängt, wie viele Ressourcen der Website dauerhaft zugewiesen sind), können die Ressourcen der Website beim Cloud Hosting automatisch an die Nachfrage angepasst werden. Das bedeutet, dass deine Website immer für das Unerwartete gerüstet ist.

Die Bündelung von Ressourcen eignet sich auch gut für die Redundanz der Website. Da die Website auf mehreren Servern  gehostet wird, bedeutet der Ausfall eines Servers nicht den Ausfall der Website. Jede Lücke, die ein ausgefallener Server hinterlässt, wird automatisch von den anderen Servern in der Cloud aufgefangen. Haben diese Server Probleme, werden zur Kompensation automatisch zusätzliche Server in Betrieb genommen. Cloud-Hosting-Anbieter verpflichten sich auf dieser Grundlage auch zu hohen Service-Level-Agreements  (SLA) bzgl. der Ausfallzeiten.

Eine Gratwanderung

Der Grund, warum Shared Hosting für intensive Anwendungen nicht geeignet ist? Mit einem Wort: Konkurrenzdenken. Die volle Leistung der Hardware wird immer in mehrere Richtungen gleichzeitig beansprucht. Die verschiedenen Websites und Anwendungen stehen dabei in ständigem Wettbewerb um die Verarbeitungsleistung.

Stell dir vor, eine Kundin auf einer gemeinsam genutzten Plattform verzeichnet einen plötzlichen Anstieg des Datenverkehrs. Glücklicherweise sind die anderen Websites auf demselben Server ruhig, so dass einige Ressourcen zugewiesen werden können, um die zusätzlichen Besucher zu bewältigen. Aber was passiert, wenn mehrere Websites gleichzeitig stark besucht werden? Whoops!

Beim Cloud Hosting ist jede einzelne Ressource (z. B. ein Webserver um Inhalte auszuspielen), die du konfigurierst, nur für dich und deine Prozesse bestimmt. Prozessoren, Arbeitsspeicher und SSD-Speicher (Festplatten) bieten beim Cloud-Hosting eine garantierte Leistung, genau wie bei kompletten Servern. In der Praxis bedeutet dies, dass dein Projekt mit der gleichen hohen Leistung betrieben werden kann, die du von einem dedizierten Server erhalten würdest. Erwartest du höhere Besucherzahlen? Dann weise deiner Anwendung einfach mehr Serverressourcen zu.

Wie bei einer gemeinsam genutzten Plattform kann auch hier alles über ein zentrales Control Panel verwaltet werden, allerdings mit der Flexibilität, Dateien über SFTP zu verwalten, Anwendungen (z. B. WordPress) zu installieren und zu aktualisieren, Datenbanken und DNS zu verwalten und Quellcode zu manipulieren. Die Virtualisierung gaukelt der Website vor, dass sie immer noch auf einer einzigen Hardware gehostet wird – mit den ihr zugewiesenen Prozessoren, Arbeitsspeicher und Datenträgern. Die Tatsache, dass diese Ressourcen in Wirklichkeit auf vier verschiedene Server in zwei verschiedenen Rechenzentren verteilt sind, spielt für die Anwendung keine Rolle.

Cloud Hosting? Shared Hosting? Triff deine Entscheidung früh!

Die kurze Antwort auf die Frage, ob Cloud Hosting oder konventionelles Shared Hosting besser ist, lautet wie immer: Es hängt von deinen Anforderungen ab.

Angesichts der Vorteile ist es keine Überraschung, dass Cloud Hosting im Vergleich zu Shared Hosting weithin als die bessere Option angesehen wird. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass diese Vorteile ihren Preis haben. Am Ende des Tages muss man offen sagen, dass Cloud Hosting teurer ist als Shared-Hosting-Pakete.

Wenn du jedoch planst, deine Online-Präsenz zu skalieren und die Vorteile des Cloud-Hostings nutzen willst, dann sind die Kosten für dich kein wirklicher Entscheidungsfaktor. Mit anderen Worten: Für Unternehmen, für die die Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit ihrer Websites von entscheidender Bedeutung ist, ist Cloud Hosting zum De-facto-Standard geworden. Wenn dein primärer Vertriebskanal deine Website ist, dann ist Cloud Hosting ein absolutes Muss.

Wenn du hingegen gerade erst anfängst und eine kostengünstige Option suchst, die genügend Funktionen bietet, um den Ball ins Rollen zu bringen, dann ist Shared Hosting genau das Richtige für dich. Für ein Unternehmen, bei dem der Website-Verkehr relativ planbar und der Online-Verkauf weniger wichtig ist, könnte das kostengünstigere gemeinsame Hosting das passende Modell sein.

Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr? Kein Problem, komm gerne auf uns zu und wir besprechen gemeinsam mit dir, ob sich ein Cloud-Hosting-Paket für dich lohnt.

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Gerrit

Gerrit Müller
Head of Client Services & Operations

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