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Ok Google, ist Voice Search mehr als nur ein Buzzword?

Tippst du noch oder sprichst du schon? Ob Voice Search mehr ist, als nur der nächste Hype, und wer die sprachbasierte Suche auf dem Schirm haben muss, verraten wir euch hier.

Abbildung: Ein Symbolfoto für die Sprachsuche via Smartphone.
Abbildung: Ein Symbolfoto für die Sprachsuche via Smartphone.

Ist euch im Texfeld für die Google-Suche schon mal das kleine Mikrofon-Symbol aufgefallen? Das Icon steht für eine Technologie, die das Potenzial hat, in Zukunft unser aller Suchverhalten zu dominieren. Voice Search eröffnet neue Chancen, aber auch Herausforderungen. Wer in den Suchergebnissen weiterhin eine Rolle spielen möchte, sollte seinem Website-Content ein kleines Make-over gönnen. Wir geben euch dafür praktische Tipps, stellen den neusten Trend im Detail vor und liefern euch ein paar Beispiele für die sprachbasierte Suche. Seid ihr bereit? Dann tauchen wir jetzt mit einem Kopfsprung in unseren freshen Themenpool ein:

In der einen Hand die volle Einkaufstüte, unterm Arm klemmt die Post, auf der Schulter balanciert die Handtasche – und jetzt noch schnell im Smartphone die Suchanfrage für ein leckeres Rezept eintippen. Wir haben es wohl alle schon gedacht: Das Getippe auf einer (virtuellen) Tastatur, um via Google und Co. an Informationen zu kommen, kann manchmal echt nervig und umständlich sein. Sei es, weil wir wieder mal versuchen, zehn Dinge gleichzeitig zu erledigen oder weil wir dem weißen Kaninchen aus Alice im Wunderland Konkurrenz machen.

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Geht die digitale Informationssuche nicht auch intuitiver?

Was ist Voice Search?

Sicher. Überlegen wir doch mal, wie oft wir schon Geräte mit unserer Stimme steuern. Wir sagen unserem Navi, zu welchem Ziel es uns lotsen soll. Befehlen dem Smart Speaker, unser Lieblingslied zu spielen. Und dem TV machen wir eine Ansage, welchen Film wir streamen möchten. Da liegen gesprochene Suchanfragen doch nahe. Natürlich haben wir die Idee nicht als Erste gehabt. Also haben ein paar schlaue Köpfe eine Technologie entwickelt, die es dem Nutzer erlaubt, Suchanfragen einzusprechen. Glückwunsch, es ist ein…. Voice Search! Spaß beiseite, Voice Search hat tatsächlich das Potential, das „Next Big Thing“ zu werden.

Aber wir überholen uns gerade mal wieder selbst. Starten wir am Anfang: Seine wachsende Popularität verdankt Voice Search einem anderen Voice-Trend. Ihr ahnt es wahrscheinlich schon: Wir meinen Smart Speaker wie Amazons Alexa und Google Home oder digitalen Sprachassistenten wie Apples Siri und Cortana von Microsoft. Auf einmal war es möglich, Informationen aus dem Internet zu erhalten, indem wir einfach nett danach fragen. Bei einer Umfrage, wofür Sprachsteuerung schon mal genutzt wurde, bzw. für welchen Zweck es vorstellbar ist, Sprachsteuerung zu nutzen, gaben auch immerhin fast 60 % der Befragten „Informationen abrufen“ an.

Abbildung: Ein Balkendiagramm zur Nutzung von Sprachsteuerung

Laut einer Umfrage von IDEALO haben 59 % der Befragten Sprachsteuerung schon einmal zum Abrufen von Informationen genutzt oder können sich vorstellen, Sprachsteuerung dafür zu verwenden.

Sprachsuche und Voice-Assistenten – bei der digitalen Partnersuche würde es wohl heißen: it’s a match! Die beiden können zwar nicht ohne einander, möchten aber trotzdem nicht verwechselt werden. Der Sprachassistent übernimmt aktiv Aufgaben – er assistiert, während die Sprachsuche Antworten auf Fragen liefert. Klassenprimus auf dem Voice-Search-Markt ist übrigens Google. Googles Voice Search ist aktuell bereits in mehr als 60 Sprachen verfügbar und in zahlreichen Services integriert.

Vorteile von gesprochenen Suchanfragen: vertippt und zugenäht!

Wir haben es schon dezent anklingen lassen: Voice Search ist schlicht und einfach viel komfortabler, als die Frage einzutippen. Zudem bekommen wir das Ergebnis auch noch vorgelesen, wie lässig ist das denn, bitte?! Ihr seid immer noch nicht überzeugt? Okay, schon mal versucht, schnell händisch nach Informationen zu suchen – und dann sind mal wieder die Finger zu dick oder die Worterkennung treibt irgendwelchen Schabernack. Stichwort: vertippt und zugenäht.

Gesprochene Suchanfragen sind unter normalen Umständen einfach viel weniger anfällig für Fehler.[tweet]

Wie funktioniert die sprachbasierte Suche?

Wenn ihr bis hierhin am Ball geblieben seid, seid ihr bereit für die harten Fakten. Die Technologie basiert auf Natural Language Processing (NPL). NPL beschreibt Techniken und Methoden zur maschinellen Verarbeitung menschlicher Sprache mit dem Ziel, eine direkte Interaktion zwischen Menschen und Maschinen zu ermöglichen. Konkret: Zwischen euch und Siri, Alexa oder wie sie sonst noch alle heißen. Wer gern den Fortgeschrittenenkurs in dem Thema belegen möchte, dem empfehlen wir unseren Blogbeitrag „Wie BERT und NLP das Googeln verändern“.

Verändert Voice Search das Suchverhalten?

Klare Antwort: jein. Im Vergleich zu manuellen Suchanfrage sind gesprochene Suchanfragen für gewöhnlich länger, da sie in vollständigen Sätzen formuliert werden. Statt Schlagworte wie „Öffnungszeiten Kino“ einzutippen, fragen wir die Suchmaschine unseres Vertrauens: „Wann hat das Odeon-Kino heute geöffnet?“. Die SEO-Experten unter euch werden da sofort hellhörig. Richtig, Longtail-Keywords gewinnen deshalb an Bedeutung. Grundsätzlich haben sämtliche SEO-Regeln weiterhin Bestand.

Voice-Search-ready in 3,2,1…

Schön und gut, aber ihr fragt euch jetzt, welche Konsequenzen Voice Search für euer Unternehmen hat? Sagen wir es so: Setzt ihr bei eurem Geschäftsmodell in erster Linie auf Suchmaschinen-Traffic, solltet ihr frühzeitig die Weichen stellen. Es gibt einige Methoden, die ihr für eure Website adaptieren könnt. Setzt ihr im Online-Marketing ohnehin schon auf eine nachhaltige Suchmaschinenoptimierung, ist das die halbe Miete.

Wir wissen bereits, dass bei ausformulierten Fragestellungen die Keyword-Optimierung in den Hintergrund rückt. Dafür gewinnt der semantische Kontext mehr an Bedeutung: Die Suchmaschine erkennt die Wortbedeutung und die Intention des Nutzers – hallo, NLP. Die korrekte Erkennung der Intention ist wichtig, da der Nutzer bei einer sprachbasierten Suche nicht zwischen mehreren Ergebnissen auswählen kann. Damit hat er auch nicht die Möglichkeit, die Richtigkeit des Ergebnissen zu überprüfen. Stattdessen bekommt er das Ergebnis von Position Zero, auch als Featured Snippet bekannt, vorgelesen. Florian hat vor Kurzem erklärt, was Featured Snippets sind und wie ihr es mit euren Inhalten in den organischen Suchergebnissen ganz nach oben schafft. Wir kommen nun darauf zurück.

Suchergebnisse mit Voice Search

Fragt ihr Google per Voice Search „Wie kocht man ein Ei?“, liest euch das System als Antwort den Inhalt des Featured Snippets vor. Wir können uns hier also merken: Erscheint eine Antwort auf eine Frage als Featured Snippet, wird sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch in den Ergebnissen von Sprachsuchen auftauchen.

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Will ich wissen, wann ich zur Arbeit muss, kann ich Google Voice Search auch diese Frage stellen: „Wann öffnet 247GRAD?“. Das Ergebnis erscheint prompt auf dem Screen, wird jedoch nicht vorgelesen, wie es beim Featured Snippet der Fall ist:

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Das liegt daran, dass dieses Ergebnis nicht aus einem Featured Snippet stammt, sondern aus den Daten, die wir selbst bei Google MyBusiness hinterlegt haben. Auch auf dieser Plattform solltet ihr also auf inhaltlich korrekte Daten achten. Zusätzlich können sich Suchergebnisse aus Googles Knowledge Graph speisen. Diese Daten haben ihren Usprung in einer eigenen Datenbank und werden aus verschiedenen Quellen (z. B. Wikipedia) angereichert. Testet es doch mal selbst, indem ihr fragt „Wie hoch ist der Kölner Dom?“. An erster Position seht ihr den Knowledge Graph, dessen Inhalt ihr auch zu hören bekommt.

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Ohne Regeln geht’s nicht

Die vorgestellten Suchergebnisse haben alle eins gemeinsam: Sie sind die Könige unter den Suchergebnissen und sichern sich die besten Plätze. Meistens stammen Sie von Websites, die in der traditionellen Suche ohnehin gute Rankings haben. Mit strukturierten Inhalten könnt ihr ebenfalls helfen, den Knowledge Graph zu füllen. Das funktioniert allerdings nur, wenn sich alle Teilnehmer an Regeln halten. Dafür hat schema.org eine Ontologie entwickelt, die Website-Betreibern einen Rahmen für angebotene Daten vorgibt. Bei einem Rezept beispielsweise kann Google so die einzelnen Schritte zur Zubereitung oder die Kochzeit erfassen. Dafür bietet Google ein Tool zum Test der eigenen Daten an.

Fazit: Voice Search – mehr als nur ein Hype?

Zugegeben, die Prognosen, dass bis 2020 rund 50 % aller Suchanfragen via Voice Search erfolgen, waren vielleicht ein bisschen zu euphorisch. Sicher ist dagegen, dass unser Suchverhalten gerade einen Umbruch durchläuft. Das liegt zum einen an den unbestreitbaren Vorteilen von Voice Search, zum anderen auch an der Zunahme von Smartphones und anderen Voice-fähigen Devices. Die Chancen, dass sich die Technologie durchsetzt, stehen also gut. Aber eben nicht von heute auf morgen, sondern in einem kontinuierlichen Prozess. Damit euch die Konkurrenz nachher nicht abhängt, lohnt es sich schon heute, eure Website-Inhalte an die Erfordernisse von Voice Search anzupassen. Gerne unterstützen wir euch bei der Konzeptionierung oder Umsetzung geeigneter Maßnahmen. Meldet euch einfach – denn dumme Fragen gibt es nicht, weder getippt noch gesprochen.

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Gerrit Müller
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