Vielfalt ist die Würze des Lebens – und gerade das zeichnet das internationale Netzwerk Tumblr aus, welches in Deutschland noch etwas auf sich warten lässt. Wir möchten euch zeigen, warum Tumblr nicht nur ein :), sondern auch ein :O verdient hat.
Also: wo kommt Tumblr her und seit wann gibt es dieses Netzwerk überhaupt?
Der Amerikaner David Karp gründete es im Jahr 2007 mit gerade einmal 19 Jahren. Bereits nach 3 Jahren verzeichnete Tumblr eine Nutzeranzahl von 20 Millionen. Karp blieb auch weiterhin Gründer und CEO seines Unternehmens, nachdem 2013 Yahoo! das junge und frische Netzwerk für 1,1 Milliarden US-Dollar übernahm.
Der Anteil deutscher Nutzer liegt aktuell noch bei 4 %, der aus den USA hingegen bei knapp 42%. Interessant ist auch, dass Indien mit 9% auf Platz zwei der nutzerstärksten Länder liegt.
Zu diesem Zeitpunkt zählt Tumblr bereits 250,6 Millionen Blogs mit über 118 Milliarden Einträgen – und es kommen knapp 100 Millionen Beiträge pro Tag hinzu. Kaum zu glauben: Das sind fast doppelt so viele wie auf Instagram!
Was bedeutet Tumblr?
Herleiten lässt sich der Name vom englischen Wort „tumble“, was so viel wie “etwas durcheinander bringen” bedeutet.
Durcheinander ist die Plattform jedoch keineswegs, vielmehr steht hier die Kreativität in all ihren Facetten im Vordergrund.
Quelle: www.tumblr.com/about
Der Blog
Das Großartige an Tumblr ist: jeder kann ohne technische Kenntnisse sofort loslegen. Es ist einfach, ein Blog zu erstellen und es mit beliebigen Inhalten zu füllen: Geschichten, Fotos, GIFs, TV-Sendungen, Links, schlauen Witzen, blöden Witzen, Spotify-Tracks, MP3s, Videos, Mode, Kunst, Tiefgründigem. Tumblr, das sind 250 Millionen unterschiedliche Blogs, in denen man so ziemlich alles findet.
Let’s tumble
Man meldet sich per E-Mail an und sucht sich sodann einen Namen für sein Blog aus. Direkt im Anschluss wird man auf eine “Entdeckungsseite” gelenkt, auf der man 5 Blogs folgen muss, um loslegen zu können. Das vereinfacht es ungemein, sich schnell in der Tumblr-Welt zurechtzufinden und auf die ersten interessanten Inhalte zu stoßen. Denn Tumblr wird erst interessant, sobald viele Inhalte auf deinem Dashboard verfügbar sind.
Damit Tumblr sicher gehen kann, dass man auch als Social-Media-Legastheniker wirklich perfekt für seine ersten Tumblr-Gehversuche gewappnet ist, macht dein Blog einen kleinen Rundgang mit dir, der folgendermaßen aussieht:
Dein jeweiliger Beitrag kann Anmerkungen erhalten, welche sich aus allen Rebloggs und Favorisierungen zusammensetzen.
Durch Reblogs wird dein Beitrag auf anderen Blogs geteilt und kann so exponentiell seinen Bekanntheitswert steigern, was ungefähr so funktioniert:
Neben deinem eigenen Blog ist dein Dashboard das Kernelement deiner Tumblr-Aktivitäten.
Hier finden sich alle ge(re)bloggten Inhalte der Blogs wieder, denen du folgst. Mittendrin werden dir auf dem Dashboard vereinzelt Blogs vorgestellt, die dir aufgrund deiner Postings gefallen könnten. Durch den Quellenvermerk, von wem ein Inhalt ursprünglich gebloggt worden ist, kann man nach und nach in die Tiefen Tumblrs eintauchen. Man lernt neue Blogs kennen, folgt anderen und kann seinen eigenen „Blogstil“ finden.
Auch auf Tumblr mangelt es nicht an Hashtags, mit deren Hilfe man Blogs folgen und so nach Interessen filtern kann. Kurzum: Es ist wirklich einfach spannende Inhalte zu finden, ganz egal, worum es geht.
Der eigene Blog ist einmal in der mobilen Ansicht und in der Desktop-Ansicht verfügbar.
In der Desktop-Variante können verschiedene kostenlose oder kostenpflichtige Templates ausgewählt werden, um seinem Blog einen bestimmten Look zu verleihen und die Aufteilung der Inhalte nach Belieben zu gestalten.
Wer jedoch geübt in HTML und CSS ist, kann sich frei entfalten und eine ganz eigene Website erstellen, die den eigenen Bedürfnissen entspricht.
Zudem können Links deiner anderen Social-Media-Kanäle adaptiert werden, die auf deinem Blog in der Desktop-Version verfügbar sind.
In der mobilen Variante kann lediglich ein eigenes Titelbild und ein Profilbild angelegt werden, zudem kann man den Rahmen farblich anpassen. Lange nicht die individuellen Möglichkeiten, die sich vielleicht mancher erhofft, so ist allerdings eines garantiert: die Usability.
Folgende Arten von Inhalten können direkt vom Dashboard aus gepostet werden: Texte, Zitate und Dialoge, Fotos, Videos, Audiodateien sowie Links.
Darunter vereinen sich alle von dir abonnierten Inhalte, ob Video, Text oder Musik, und warten geradezu nur darauf, von dir gerebloggt zu werden. Mit wenigen Klicks postest du sie in deinen Blog!
Es gibt aber natürlich auch noch die konventionelle Art des Interessenfilterns durch Hashtagsuche.
Einfach den gewünschten Begriff in die Suchleiste über dem Dashboard tippen und los geht’s. Zudem kann man auch dem Hashtag an sich folgen, sprich, es werden einem immer die neuesten Beiträge zu dem jeweiligen Hashtag auf deinem Dashboard angezeigt, zusätzlich zu den Einträgen deiner gefolgten Blogs.
Ein weiteres typisches Merkmal des sozialen Netzwerks: Bei Tumblr sieht man, anders als bei Facebook oder Twitter, nicht wie viele Follower das jeweilige Blog hat oder wie viele Einträge mittlerweile verfasst worden sind. Es steht einzig und allein der Blog und die geteilten Inhalte im Vordergrund. Das ist doch mal entspannt, oder?!
Übrigens kannst du problemlos mehrere „Nebenblogs“ erstellen und an derselben Stelle verwalten. Das Besondere: Diese Nebenblogs kannst du auch gemeinsam mit anderen Nutzern kuratieren.
Das Netzwerk
Tumblr besteht zu 83 % aus Bildmaterial, als interagierendes Netzwerk eignet es sich deshalb nur bedingt.
Natürlich kann man über Tumblr Kontakte knüpfen. Tools wie (anonyme oder nicht anonyme) “Fragen stellen” und “Fanpost schicken” sind sehr beliebt, schaffen aber keinen wirklichen Chatverlauf. Deshalb werden Konversationen meist auf anderen Kanälen ausgetragen, auch wenn sie zunächst auf Tumblr beginnen.
Indem man sich eine Art Gemeinde mit „Mutuals“ aufbaut, also mit Leuten, denen man folgt und die einem ebenfalls folgen, wird es nach und nach leichter, Follower zu generieren.
Man wird öfter gerebloggt und dadurch, dass die Mutuals wiederum über eine schon ausgedehntere Community verfügen, werden andere Blogger auf dich aufmerksam. Sekündlich erneuert sich dein Dashboard, denn ehe du das Wort „rebloggen“ ausgesprochen hast, ist auch schon ein neuer Tumblr-Post entstanden. Bis man auf Instagram ein Bild gefiltert oder auf Facebook einen Status abgetippt hat, geht dann doch etwas mehr Zeit ins Land.
Die Aktivität
Jeder Blog kann einsehen, wie die Aktivität seiner Blogbeiträge verläuft. Das beinhaltet zum einen den Anstieg seiner Followerzahl, aber auch die kompletten Aktivitäten seiner Follower angezeigt im gleichen Zeitschema wie bei der Followerzahl.
Unter dem Diagramm wird detailliert angezeigt, wer was von einem gerebloggt hat bzw. welche Inhalte favorisiert wurden.
Wenn man einen eigenen Beitrag erstellt, werden auch Reblogs und Favoritenanmerkungen angezeigt, die durch andere Blogs geteilt wurden.
Fazit
Besser beschreiben als einen bunten Mix an Impressionen lässt es sich nicht – eben einfach “Tumblr”. Es vereint die bedeutenden Merkmale anderer großer Netzwerke, bietet von allem etwas und wird durch diese Mannigfaltigkeit und Dynamik nie langweilig. Mit einer jungen Zielgruppe und vielen sonst eher schwierigeren, weltoffenen Themen geht Tumblr frei, weniger textlastig und mit viel Humor um.
Tumblr stellt sich dadurch als ein offenes, vor allem für liberale Kreise geeignetes Netzwerk dar. Kuriose und abgehobene Inhalte können hier punkten – wohingegen Konservatives eher durchfällt.
Dos und Don’ts kann man hier weniger verteilen. Im Grunde kann Tumblr für jede Interessensgruppe eine tolle Plattform sein, um sich auszudrücken. Natürlich gibt es besonders populäre Blogs, die man vor allem in der Sparte der Outfittrends und “Humorous”-Blogs findet. Unserer Meinung nach definitiv eine tolle Plattform für all diejenigen, die sich nicht so recht zwischen sozialen Netzwerk und eigenem Blog entscheiden können oder wollen.