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Was ist das Metaverse? Ab in die Zukunft!

Metaverse – DAS Buzzword 2022 mit einer scheinbar riesigen Bedeutung. Aber können wir begreifen und in Worte fassen, was das genau bedeutet? Wie funktioniert das Metaverse … und was können wir damit machen? Hier sind unsere Antworten.

Abbildung: Symboldbild zum Mega-Trend Metaverse
Abbildung: Symboldbild zum Mega-Trend Metaverse

Facebook hat sich im vergangenen Jahr zu Meta umbenannt – ein Commitment zur Zukunft des digitalen Miteinander. In unserem Erklärungsversuch des Metaverse beschäftigen wir uns mit Theorie, Status Quo und etwas Zukunft. Dabei kommen wir auch nicht ganz ohne Crypto und NFTs (noch mehr Buzzwords!) aus. Abschließend zeigen wir einen Weg auf, wie ihr heute schon am Metaverse partizipieren könnt.

Abbildung: Symboldbild zumm Blogbeitrag „Was ist das Metaverse?“

Was ist das Metaverse?

Der Begriff Metaversum wurde, genauso wie übrigens der des Avatars, durch den Science-Fiction-Autor Neal Stephenson geprägt. In seinem Roman Snow Crash von 1992 beschreibt er ein Szenario, in dem die echte Welt vor immer schwerwiegerenden Problemen steht. Die Protagonisten flüchten mit ihren Avataren in das Metaversum, eine Mischung aus Internet und Onlinegame.

Der Analyst Matthew Ball beschreibt das Konzept in 7 Punkten, die sich in nahezu allen Metaverse-Konzepten wiederfinden:

  1. Be persistent – Das Metaverse ist persistent. Es pausiert nie.
  2. Be synchronous and live – Das Metaversum bleibt synchron und live. Es gibt aber im Voraus geplante Events.
  3. Be without any cap to concurrent users, while also providing each user with an individual sense of “presence” – Es ist grenzenlos, die Anzahl an Teilnehmenden ist unendlich.
  4. Be a fully functioning economy – Das Metaverse erlaubt eine eigene und funktionierende Ökonomie.
  5. Be an experience that spans – Ein Metaversum umfasst digitale und physische Welten.
  6. Offer unprecedented interoperability – Es existieren Wertgegenstände, die beliebig verwendet werden können. Beispielsweise kann das virtuelle T-Shirt an einen Freund verschenkt oder verkauft werden.
  7. Be populated by “content” and “experiences” created and operated by an incredibly wide range of contributors – Das Metaverse lebt von Individuen, verschiedensten Teilnehmenden und Inhalten.

Zusätzlich beschreibt Ball, dass das Metaversum der Nachfolger bzw. die Weiterentwicklung des mobilen Internets wird. Das Metaversum wird nicht (ausschließlich) von einem einzigen Unternehmen gehostet und kontrolliert (vgl. z. B. Second Life). Es gehört auch nicht einer einzelnen Person. Das Konzept „Metaverse“ lässt sich auch als Web 3.0 beschreiben.

Abbildung: Metaverse – Grafik zur Webentwicklung: von Web 1.0 bis Web 3.0

Digitale Welt trifft auf reale Welt

Während wir im Web 1.0 statische Inhalte abrufen konnten, ist es uns im Web 2.0 möglich, eigene Inhalte zu generieren. Im Web 3.0 kommt eine dritte Komponente hinzu: der Besitz. Dazu später mehr. Auch technisch unterscheiden sich die drei Versionen des Internets. Im Web 1.0 setzten wir auf klassische Server, welche die Inhalte an Nutzer*innen ausliefern. Der Begriff der Cloud dominiert im Web 2.0. Und im Web 3.0 sprechen wir von dezentralen Systemen auf Blockchains. Die meisten Unternehmen befinden sich heute im Web 2.0. Amazon, Apple, Meta, Microsoft oder Google bieten Websites oder Apps an oder betreiben Social Networks.

Abgeleitet von Neal Stephensons Konzept und der Beschreibung von Matthew Ball können wir uns das Metaversum also als eine digitale Welt vorstellen, die vieles aus der realen Welt aufgreift: Gaming, Socialising, Business, Kreativität und Ökonomie – das alles in einer immersiven, digitalen Welt. Wie kann das in der Praxis aussehen?

Status Quo – vom Web 2.0 zu Web 3.0

Wir befinden uns heute am Anfang der Transformation von Web 2.0 ins Web 3.0. Diese Reise findet Schritt für Schritt statt. Einzelne Schritte möchten wir hier kurz aufgreifen.

Hybride Experiences

Abbildung zum Metaverse: Auftritt von Travis Scott im Game Fortnite

Screenshot, Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=wYeFAlVC8qU

Virtuelle oder hybride Erlebnisse ermöglichen Zugang zu Content und Entertainment, ohne in einer vollen Konzerthalle zu stehen oder tausende Kilometer zu einer Ausstellung zu reisen. Schon vor zwei Jahren fand in Fortnite ein virtuelles Konzert von Travis Scott statt. Balenciaga stellte eine neue Kollektion mit einem eigens entwickelten Videospiel vor. Innerhalb des Spiels konnten Gamer die neue Kollektion in einer virtuellen Boutique anprobieren.

Abbildung: Eine Szene aus einem Game der Modemarke Balenciaga, Fortnite x Balenciaga immersive 3D billboard

Fortnite x Balenciaga, Piccadilly Lights, London. Quelle: https://vimeo.com/613483900

Digitaler Besitz

Das Konzept des digitalen Eigentums spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, wenn wir über das Metaverse oder Web 3.0 sprechen. Marken entwickeln virtuelle Designermode oder Sammlerstücke, mit denen Teilnehmer des Metaverse ihre Avatare schmücken können. Hier sprechen wir konkret von NFTs – „Non Fungible Token“, also Nichtaustauschbare, virtuelle Objekte – die digitale Form eines klassischen Vermögenswertes wie einer Uhr von Rolex. In 2020 ist der Revenue von digitalen Vermögenswerten wie NFTs um 1000 % gestiegen – das waren in Summe 100 Milliarden US-Dollar.

Abbildung zum Metaverse: Screenshot aus „The Sandbox“

Eine Parzelle in The Sandbox – Kostenpunkt knapp 9000 Dollar.

Genau wie das Metaverse oft dezentral ist, so ist es auch die Währung, mit der Teilnehmende Handel treiben – deshalb werden diese Vermögenswerte oft in Kryptowährungen gezahlt. In The Sandbox kosten diese Grundstücke je nach Größe mehre Hunderttausend Dollar. Ein Grundstück neben Snoop Dogg ist besonders beliebt.

Abbildung: „The Sandbox“ als Beispiel für ein Metaverse

Screenshot eines Ausschnittes aus der Weltkarte von „The Sandbox“ einige bekannte Namen sind schon dabei.

Shared IP

Bestenfalls wird das Metaversum ein Ort für alle. Epic Games haben mit Fortnite ein Videospiel entwickelt, das in einigen Bereichen schon sehr an ein Metaversum erinnert. Sie formulieren die Vision, ein Metaverse zu schaffen, in dem jede Intellectual Property koexistieren kann und in dem alle Arten von Erfahrungen möglich sind. Menschen sollen hier im Vordergrund stehen und nicht eingeschränkt werden.

Ein Beispiel gibt Epic Games selbst: Fortnite ist einer der wenigen Orte, in denen sich die Universen von DC Comics und Marvel vermischen. Ein Spielcharakter kann ein offiziell lizensiertes T-Shirt von DC Comics tragen, während er eine Hose von einem Marvel-Helden trägt. Im Comic oder Kino unvorstellbar.

Die Zukunft des Metaverse

Abbildung: Menschen, die sich digital im Metaverse treffen.

Szene aus Metas Keynote zur Vision für ein Metaverse. Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=Uvufun6xer8

Die Zukunft des Metaverse lässt sich nur schwer in Worte fassen. Es gibt nahezu unendliche Konzepte. Der Spielfilm Ready Player One beschreibt ein Konzept, in dem sich Menschen mittels VR-Brille in ein Metaversum namens OASIS einloggen.

Facebook hat sich kürzlich in Meta umbenannt und will damit zeigen, welchen Stellenwert die Metaverse-Ambitionen für das Unternehmen haben. In einer Keynote zeigte das Unternehmen seine Vortstellung des Metaverse, in dem wir mit Freunden interagieren und sogar arbeiten. Hier soll der Zugang nicht nur mit VR-Brille, sondern mit den unterschiedlichsten Endgeräten möglich sein.

Metaverse: Ich will rein!

Bereit, eure ersten Schritte im Metaverse zu gehen? Super. Besitzt ihr eine VR-Brille, könnt ihr euch für Metas Horizon Worlds anmelden. Aktuell funktioniert dies allerdings nur für Nutzer*innen in den USA und Kanada – für uns in Europa geht es aber hoffentlich auch bald los. Ähnlich zu Horizon Worlds ist Meta Workspace eine Option, welche sich auch hier bei uns nutzen lässt. Im virtuellen Arbeitszimmer könnt ihr Besuch (auch ohne VR-Brille) empfangen und euren kompletten Arbeitstag verbringen.

Wollt ihr abschalten, seid ihr bei Decentraland richtig. Hier liegt der Fokus auf dem Miteinander. Dieses Metaversum könnt ihr direkt im Browser nutzen. Auf der Webseite findet ihr diverse Events, die im Decentraland stattfinden. Einige Unternehmen haben sich bereits Grundstücke gekauft – auf diesen sind  Werbeanzeigen der entsprechenden Brands oder kleine Ausstellungen zu sehen.

Was bedeutet das für Marken?

Für Marken wird das Metaversum ein entschiedener Erfolgsfaktor, wenn es darum geht, Zielgruppen anzusprechen, sie zu begeistern und mit ihnen in einen Austausch zu treten. Marken sind schon jetzt in der Lage, physische und virtuelle Erfahrung miteinander zu verbinden – das Beispiel von Balenciaga zeigt das sehr gut. Brands aus dem gesamten Spektrum experimentieren auf Plattformen wie Fortnite, Roblox, Decentraland oder The Sandbox. In diesen Spielen könnten Marken ganze Welten erschaffen und die bereits vorhandene Community ansprechen. Keine zwei Experiences gleichen sich, denn das kreative Potenzial für Unternehmen ist nahezu unendlich.

Was wir für deine Marke tun können

Behaltet immer vor Augen, dass echte Menschen hinter den Avataren stecken, die das Metaversum bevölkern. Hier verlieren allerdings physische Interaktionen mehr und mehr an Bedeutung, während Technologie den Weg für vernetzte virtuelle Welten und Besitztümer (NFTs) ebnet. Im Metaversum verlieren klassische User Journeys an Attraktivität, weil sie sich nicht 1:1 adaptieren lassen.

Laut einer Studie der Havas Group könnten heute 3 von 4 Marken verschwinden, ohne vermisst zu werden. Für Unternehmen ist es also – wie immer – wichtig, sich mit potenziell disruptiven Konzepten zu befassen.

Bleibt also auf dem Laufenden, damit ihr euch nicht irgendwann fragt, wo alle geblieben sind (vermutlich im Metaverse). Aktuelle Entwicklungen deuten darauf hin, dass sich unser berufliches und gesellschaftliche Leben langfristig im Metaversum abspielen wird. Wir erwarten, dass die Schaffung einer virtuellen und universell zugänglichen Realität für unsere Gesellschaft so innovativ sein wird wie die Etablierung des Internets.

Es gibt nicht das Metaverse. Die Zukunft wird zeigen, welche Konzepte sich durchsetzen.

Bock auf mehr?

Auf ins nächste Level. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt. Die ersten Schritte im Metaverse sind spannend und aufregend. Habt ihr Anregungen, Fragen oder wollt die erste Kampagne im Metaverse starten? Kontaktiert uns einfach!

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Gerrit

Gerrit Müller
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